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Konstantin Filippou – Schnitzel oder Gyros?

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Konstantin Filippou – Schnitzel oder Gyros?

Ein wenig zerrissen fühle er sich schon bei unseren Fragen, sagt Spitzenkoch Konstantin Filippou während unserer heiteren Fragerunde in seinem Wiener Zwei Sterne-Restaurant, das seinen Namen trägt. Wir haben den Sohn eines griechischen Vaters und einer österreichischen Mutter jeweils vor die Wahl zwischen zwei landestypischen Spezialitäten gestellt.

Lieber österreichischer oder griechischer Wein?

Das Beste aus beiden Welten, würde ich in dem Fall antworten. Es gibt in beiden Ländern hervorragende Winzer und tolle Weine und suche mir das beste heraus. Genau wie ich mich nicht zwischen Natural Wine und herkömmlichen entscheiden möchte, auch da ist in beiden Welten etwas für jeden dabei.

Berge oder Meer?

Eindeutig Meer. Ich mag auch die Berge hier in Österreich, aber emotional bewegt mich das Meer mehr als Berglandschaften. Ich merke auch, wie gut mir die Sonne und das Licht in Griechenland tut wenn ich dort bin und wie zäh ich den langen Winter hier in Österreich manchmal empfinde.

Schnitzel oder Gyros?

Am diplomatischsten wäre jetzt die Antwort, ein Schnitzel im Pitabrot (lacht).

Stephansdom oder Akropolis?

Beides phänomenal und beides besuche ich gerne. Den Stephansdom natürlich öfter, da ich ja in Wien lebe.

Sirtaki oder Walzer?

Hip Hop. Old School am besten, das höre ich auch gerne beim Joggen. Von 2Pac über den Wu-Tang Clan bis hin zu Dr. Dre.

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Konstantin Filippou

Nana Mouskouri oder Falco?

Falco, ganz klar. Hättest Du Falco oder Maria Callas gefragt, hätte ich aber die Callas genommen.

Tauchen oder Skifahren?

Snowboarden. Aber ich liebe es auch, zu schnorcheln. Dabei vergesse ich die Zeit, konzentriere mich nur auf die Atmung und mich selbst.

Eiskaffee oder Melange?

Die Melange. Ein guter Kaffee Frappé wird ja im Prinzip aus löslichem Kaffee gemacht, das kann man nicht genießen. Ich liebe allgemein die Kaffeehaus-Kultur und es gibt in Wien inzwischen auch viele kleine Läden, die tollen Kaffee machen, ihren Kaffee sogar selbst rösten, was in Österreich überraschenderweise bislang kaum vorhanden war. Diese Kaffeehaus-Kultur, die traditionellen Cafés, braucht solchen Input in meinen Augen dringend: Zwar sind diese Cafés oft wunderschön, allerdings wird dort teilweise einfach verbrannter Kaffee serviert – übertrieben gesagt. Mit schonend geröstetem Kaffee hat das leider nicht viel zu tun.

Ouzo oder Strohrum?

Ouzo. Ich mag generell alle Getränke mit Anis–Geschmack. Zu einem guten Essen und vor allem in kleinen Schlucken genossen – einen Rausch auf Ouzo zu haben, ist hinterher nämlich ziemlich gemein, das möchte ich keinem raten. In der österreichischen Patisserie wird aber sehr viel mit Strohrum gearbeitet, zum Beispiel in Kaiserschmarrn oder Strudel. Da passt er also sehr gut.

Zum Abschluss noch die Nationalmannschaften: Piratico oder ÖFB Team?

Ich bin kein Fußball-Fan, sondern schaue lieber Basketball. NBA, Europaliga, die griechischen Teams dort gerne. Ich mag dabei nicht so sehr die Kraftmeier, sondern elegante Spieler wie Kobe Bryant oder Steven Curry.

Weitere Infos unter: www.konstantinfilippou.com

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Das Restaurant Konstantin Filippou in Wien




Domingo Schingaro: Unsere Küche ist der Motor des Borgo Egnazia

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Domingo Schingaro: Unsere Küche ist der Motor des Borgo Egnazia

Sechs Restaurants betreut Chefkoch Domingo Schingaro im malerischen Luxus-Resort Borgo Egnazia während der Hauptsaison in Apulien. Unbestrittenes Aushängeschild ist dabei das Gourmet-Restaurant „Due Camini“, das 2018 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Wir haben den Spitzenkoch getroffen und mit ihm über seine regionale und dennoch weltoffene Küche gesprochen.

Domingo Schingaro wurde 1980 in Bari geboren, wo er auch die Ausbildung zum Koch absolvierte. Nach Stationen in London und weiteren Gastspielen in internationalen Restaurants kehrte er in sein Heimatland zurück und erkochte sich 2015 dort seinen ersten Michelin-Stern im heutigen Restaurant „I Due Buoi“ in Alessandria. Seit 2016 ist er nun Executive Chef im 5 Sterne-Hotel Borgo Egnazia, einem Luxus-Resort, das einem alten apulischen Dorf nachempfunden ist und stilvollen Luxus bietet. Unter der Leitung von Andrea Ribaldone koordiniert Schingaro dort das gesamte kulinarische Angebot und führte das Gourmetrestaurant „Due Camini“ 2018 sogar zum Michelin-Stern. Gerade erst wurde seine neue Küche eingeweiht, in der er kreative Speisen auf Basis traditioneller apulischer Gerichte bietet. Dort trafen wir Domingo Schingaro zum Gespräch.

worlds of food: Domingo, Sie haben hier seit neuestem eine topmoderne Küche zur Verfügung, man könnte sagen, dem hohen Standard des gesamten Resorts angepasst. Wie wichtig ist die Küchenausstattung in Ihren Augen für ein Sternerestaurant?

Domingo Schingaro: Ich vergleiche das gerne mit einem Luxuswagen. Das Borgo Egnazia ist für mich wie ein Ferrari, ein echtes Traumauto, das einen kräftigen und sehr guten Motor braucht. Das ist unsere Küche, die genau genommen zwei Funktionen erfüllt. Sie garantiert einerseits, dass wir kulinarisch das hohe Niveau fortwährend halten können. Andererseits fühlen sich meine 80 Mitarbeiter auch sehr wohl hier, finden beste Bedingungen vor. Auch das zahlt wieder auf die Ziele des Resorts ein, unseren Gästen immer nur das Beste zu bieten.

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Domingo Schingaro (©Derk Hoberg)

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Der Blick über einen Teil des 5 Sterne Hotels Borgo Egnazia

worlds of food: Wie sind Sie denn überhaupt zum Kochen gekommen? In Italien vermutet man da direkt einen familiären Hintergrund...


Domingo Schingaro: Die Leidenschaft für die Küche habe ich definitiv von meiner Mutter mit auf den Weg bekommen – so wie das hier in den meisten Familien traditionell von den Vorfahren weitergegeben wird. Die Kochtechniken und mein Wissen über die besten Produkte habe ich aber auf vielen Stationen nach meiner Ausbildung erweitert.

worlds of food: Was mögen Sie persönlich denn am meisten an Ihrer Arbeit als Koch?

Domingo Schingaro: Ich empfinde das Kochen als Möglichkeit, meinem Wesen, meiner Seele Ausdruck zu verleihen. Genau wie Sänger oder Maler es tun. Ich sehe das also durchaus als künstlerischen Beruf. Man kann mit Gerichten oder einem Menü bestimmte Stimmungen wiedergeben, eine Region repräsentieren oder auch Erinnerungen verarbeiten. Diese Erkenntnis hat mich überhaupt erst dazu gebracht, das Kochen vom Hobby zum Beruf zu machen und eine Ausbildung zu beginnen.

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Der Gastraum des "Due Camini"

worlds of food: Ihre Gerichte, zum Beispiel „Zwiebel aus Aquaviva mit Parmesanplätzchen“, präsentieren sich traditionell und dennoch kreativ. Worauf basieren diese Gerichte, was sind die Grundsätze Ihrer Küche?

Domingo Schingaro: Wir sind einerseits verantwortlich, unsere apulischen Traditionen zu erhalten, wollen gleichzeitig aber auch eine moderne und ausgewogene Küche bieten, die uns gesund in die Zukunft bringt und Ressourcen schont. Dafür verwenden wir ausschließlich regionale Produkte aus der unmittelbaren Umgebung hier im Due Camini. Aber auch in den anderen Restaurants hier im Resort haben wir dieses Ziel. Schon im Kinderrestaurant wollen wir den Kleinen zeigen, wie viel Spaß gesunde Küche machen kann, da haben wir durchaus einen Bildungsanspruch. Dieser richtet sich aber auch an die älteren Gäste und letztlich soll unsere Küche das Wohlbefinden aller unserer Besucher steigern. Dafür sind natürlich auch nur die besten Produkte gut genug. Wir kennen daher unsere Lieferanten ganz genau, wissen, woher unser Fleisch stammt, haben eigene Hühner bei einem Züchter und achten immer auf extrem kurze Lieferwege.

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worlds of food: Gibt es dennoch internationale Einflüsse, die Sie in Ihrer Arbeit maßgeblich beeinflussen?

Domingo Schingaro: Grundsätzlich bin ich da sehr offen und probiere gerne Dinge aus. Die Welt bringt viele interessante Kochtechniken hervor, aber es muss auch Sinn machen und die Qualität unserer Küche hier steigern. Nur weil es gerade Mode ist, adaptiere ich keine Technik.

worlds of food: Italien und gerade auch Ihre Region Apulien verfügen über tolle Produkte. Ist es deshalb automatisch auch einfacher, in Italien zu kochen?

Domingo Schingaro: Für einen Italiener sicher (lacht).

worlds of food: Dann fragen wir umgekehrt, Sie waren ja auch international, zum Beispiel in London, tätig: Hat es ein italienischer Koch im Ausland schwerer, weil es womöglich schwieriger ist, an die gewohnten Produkte zu kommen?

Domingo Schingaro: Heutzutage nicht mehr, man bekommt ja an fast jedem Ort der Welt die besten Produkte. Allerdings ist es ja auch entscheidend, wo man etwas genießt. Italienische Tomaten schmecken nun mal in Italien besser als in Deutschland oder England. Einerseits müssen sie für den Export früher geerntet werden, andererseits ist das Feeling hier vor Ort natürlich ein ganz anderes, das sollte man immer bedenken.

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derk hoberg domingo schingaro
Derk Hoberg traf Domingo Schingaro (re.) in seiner Küche (©Jessica Bachmann)

worlds of food: Wie sieht es mit Ihren Ambitionen aus, weitere Auszeichnungen wie zum Beispiel den zweiten Stern einzuheimsen? Die Voraussetzungen hier in Ihrem "Motor des Borgo Egnazia" scheinen ja durchaus prädestiniert dafür...

Domingo Schingaro: Einen oder mehrere Sterne zu halten, ist für einen Koch wie einen Oscar zu bekommen. Zunächst einmal steht für mich aber im Vordergrund, ein guter Koch zu sein, die Gäste glücklich zu machen. Alles andere passiert, wenn es passieren soll. Ich möchte da nicht zu verbissen sein, sondern Schritt für Schritt gehen und versuchen, meine Arbeit so gut wie möglich zu machen. Sollte der zweite Stern aber eines Tages kommen, werde ich ihn sicher nicht ablehnen (lacht].

Mehr über das Borgo Egnazia

Mitten in der Natur, umgeben von jahrhundertealten Olivenbäumen und dem San Domenico Golfplatz, wo die Hügel des Itria-Tals sanft zum Adriatischen Meer hinabfallen, liegt das Borgo Egnazia in Savelletri di Fasano. Spätestens seit Justin Timberlake hier Jessica Biel heiratete und auch Manuel Neuer hier seine Hochzeit feierte, gehört das Borgo Egnazia zu den exklusivsten Adressen unter den europäischen Ferienresorts.

Gerade hat das Haus für sein Gourmetrestaurant "Due Camini" seinen ersten Michelin-Stern erhalten und auch das Spa ‚Vair‘ hat einiges zu bieten – es wurde nicht von ungefähr von Condé Nast UK im Jahr 2017 als "the most life-changing experience" präsentiert und eröffnet im April 2019, mit einem neuen Konzept und nach Renovierung, neu. Beim Besuch des Borgo Egnazia erleben die Gäste kein Hotel, sondern ein nachgebautes apulisches Dorf – ein eigenes Universum in Miniatur – mit dem Service eines 5-Sterne-Hauses. Die daraus entstehende Authentizität verleiht dem Resort ein frisches und zugleich ursprüngliches Flair, wie es „nirgendwo sonst“ auf der Welt vorzufinden ist.

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Köche à la Carte: Christian Schagerl

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Köche à la Carte: Christian Schagerl

Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche besser kennen. Heute: Christian Schagerl. Der Österreicher hat im Restaurant TIAN im Living Hotel „Das Viktualienmarkt“ gerade einen weiteren Michelin-Stern für München erkocht. Das Besondere daran: Es handelt sich um ein rein vegetarisches Spitzen-Restaurant und damit gehört es zu den wenigen sterneprämierten, fleischlosen Restaurants weltweit.

1. Warum sind Sie Koch geworden?

Weil aus meiner Topmodel-Karriere nichts geworden ist ;)

2. Die schlimmste Aufgabe in Ihrer Lehrzeit?

Ein Salatbuffet für 300 Personen vorbereiten.

3. Ihr größtes Talent ist…

…Wille! Der schlägt immer Talent!

4. Das größte Privileg ihrer Tätigkeit als Koch?

Jeden Tag mit den allerbesten Produkten arbeiten zu dürfen.

5. Was ist Ihre größte Versuchung?

Desserts, Süßspeisen und Schokolade – meine Achillesferse.

6. Was war die bisher schwerste Aufgabe am Herd?

Einen 50 Liter Topf hochheben ;)

7. Welches ist Ihr Lieblingsgericht?

Gulasch.

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TIAN München

8. Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?

Frankreich.

9. Welches war Ihr bisher ausgefallenstes Gericht?

Etwas mit Entenbries bei Joachim Wissler.

10. Ihre bisher größte „Kochkatastrophe“?

Mir ist die Rucola-Cremesuppe für 300 Leute zehn Minuten vor dem Schicken angebrannt.

11. Welche historische oder aktuelle Persönlichkeit würden Sie gerne kennenlernen und warum?

Mich selbst - nur 40 Jahre älter. Würde mich interessieren wie das Leben verlaufen ist.

12. Wein oder Bier?

Beides.

13. Sie sind zu Hause und haben Hunger. Was kochen Sie?

Butterbrot mit Schnittlauch.

14. Welche Bedeutung messen Sie Sternen bei?

Ist eine Bestätigung für die eigene Arbeit, die Bedeutung ist aber vor allem für das Restaurant wichtig – hat eine hohe wirtschaftliche Bedeutung.

15. Wie stehen Sie zu Kochsendungen im Fernsehen?

Habe keinen Fernseher, kann ich also nicht beurteilen.

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Paul Ivić (li.), Geschäftsführer der TIAN Restaurants, und Christian Schagerl

Hintergrund: Restaurant Tian

Nach der kulinarischen Devise „von der Wurzel bis zum Blatt“ kocht Christian Schagerl und sein Küchenteam im TIAN München seit Anfang 2018 vegetarische und vegane Gerichte, die ausschließlich aus biologischen, regionalen und saisonalen Produkten bestehen. Vorbild ist dabei das Wiener Flaggschiff: Das TIAN Restaurant Wien, gegründet von Unternehmer Christian Halper, eröffnete im Dezember 2011 als erster Standort der heutigen TIAN-Gruppe. Seither setzt der dortige Küchenchef und Geschäftsführer Paul Ivić, der auch für das Münchner Tian im Hotel „Das Viktualienmarkt“ verantwortlich zeichnet, in der vegetarischen Küche neue Maßstäbe. Einen Michelin-Stern, 17 Punkte und drei Gault-Millau-Hauben gab es in Österreich für ein vegetarisches Restaurant zuvor noch nie. Damit gehört das TIAN Wien zu den drei besten vegetarischen Restaurants in ganz Europa – und zu den fünf besten weltweit.

Weitere Informationen: tian-restaurant.com/muenchen

Mun Kim: Let me entertain you!

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Mun Kim: Let me entertain you!

Vom Invenstment-Millionär zum Tellerwäscher und nun zum Spitzenkoch. So könnte man die außergewöhnliche Karriere des gebürtigen Koreaners Mun Kim wohl am treffendsten zusammenfassen. Dabei würde man aber jede Menge spannende Details und faszinierende Anekdoten aus seinem Leben verpassen, die der Wahlmünchner uns in einem sehr persönlichen Interview in seinem Restaurant MUN verraten hat.

worlds of food: Mun, wir sitzen hier in Ihrem schönen Restaurant in München, erzählen Sie uns aber doch zunächst aus Ihrem früheren Leben. Von damals, als Sie noch kein Koch waren...

Mun Kim: Ich war 20 Jahre lang Banker, arbeitete in New York an der Wall Street und in Los Angeles. Das war ein hartes Business-Leben, ich hatte wenig Freizeit, arbeitete um die 80 Stunden pro Woche. Zu diesem Leben gehörte auch, regelmäßig mit Kunden Essen zu gehen, sich auf verschiedenen Themengebieten ständig weiterzuentwickeln und sich Wissen anzueignen. In dieser Hinsicht unterscheidet sich das damalige Leben also gar nicht so sehr von dem eines Kochs, der ich heute bin. Kochen erfordert ebenfalls intensive Forschung, gerade in meinem Fall. Ich habe das Kochen zwar immer geliebt, musste dann aber damit beginnen, mich noch intensiver damit zu beschäftigen, um es professionell betreiben zu können. Und genau wie man im Finanzsektor für seine Performance bewertet wird, wird man in einem Restaurant für seine Küche, den Service und alles drum herum beurteilt. Auch da herrscht ein gewisser Druck. Was ich am Kochen dagegen viel mehr mag ist, dass ich viel weniger Meetings als früher habe, auch wenn man viel weniger Geld verdient (lacht).

worlds of food: Warum haben Sie das Banker-Leben dann hinter sich gelassen?

Mun Kim: Unsere Firma musste 2008 während der Finanzkrise sparen, entließ reihenweise verdiente Mitarbeiter wie mich. Ich hatte dann zwar einige neue Stellenangebote, wollte mir aber eine neue Herausforderung suchen. Für mich geht es im Leben um Entwicklung. Darum, nicht stehen zu bleiben, Neues hinzuzulernen. Also ließ ich das Bankengeschäft hinter mir. Da ich immer gerne gekocht habe – übrigens auch als Banker zur Entspannung – wollte ich schauen, wie weit ich damit kommen kann. Auch in Hinsicht auf meinen Lebensmittelpunkt suche ich immer nach neuen Herausforderungen, neue Sprachen, neue Kulturen. Das hat mich nun als Banker von New York nach Los Angeles und als Koch von Buenos Aires und Mendoza bis nach München gebracht.

worlds of food: Das heißt, Sie lernen gerade Deutsch?

Mun Kim: Nicht wirklich (lacht). Hier spricht ja zum Glück fast jeder Englisch. Ich lerne aber ein wenig Italienisch gerade, weil alle meine Fischhändler Italiener sind – ich will ja wissen, was sie mir verkaufen. Aber vielleicht gehe ich das irgendwann an, so etwas pusht mich vorwärts, neue Projekte anzugehen und mich auch selbst zu fordern. Man kann sogar sagen, dass ich mit meiner Küche auch meine Gäste fordern will. Zwar setze ich überwiegend auf die traditionelle koreanische Küche, kombiniere diese aber neu, spiele mit Aromen, die nicht so gewöhnlich sind. Ich schaue, wie die Leute reagieren, finde das ungemein interessant zu beobachten, wenn Menschen mit etwas Neuem konfrontiert werden.

worlds of food: Das klingt aber auch so, als ob Sie bald wieder nach neuen Herausforderungen und anderen Orten suchen. Müssen Ihre vielen Münchner Stammgäste denn nun Angst haben, dass Sie demnächst neue Ziele angehen und das Restaurant MUN hinter sich lassen?

Mun Kim: Ich glaube nicht. Wir fühlen uns hier ungemein wohl. Europa, Deutschland, das sind tolle Orte, um gut zu leben. Und besonders München ist in wirtschaftlicher Hinsicht ein sehr sicherer Standort. Zumal wir hier in Euro und nicht in Pesos wie damals in Argentinien bezahlt werden (lacht).

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Derk Hoberg traf Mun Kim (re.) in der Küche seines Restaurants in München

worlds of food: Was mögen Sie an München am meisten?

Mun Kim: Das ist eine gute, weil harte Frage. Bestimmte Dinge herauszupicken ist schwierig, aber ich mag die Gemütlichkeit hier in München. Die Stadt ist manchmal wie ein kleines Dorf. Ich mag es zum Beispiel, dass ich mich immer sicher fühlen kann, egal wann und wo. Wenn man New York oder Los Angeles vor 20 oder 30 Jahren miterlebt hat, ist das hier wie das Paradies. Gut, zum Glück ist es auch in den USA heute viel sicherer als früher, gerade in New York. Was ich an München auch sehr mag ist, dass es sich derzeit vor allem in kulinarischer Hinsicht enorm verändert. Es wird internationaler, tolle neue Gastro-Konzepte entstehen und begeistern die Münchner, ohne dass die bayrische Tradition hier vergessen wird. Das ist aber auch verständlich, die Leute hier reisen viel, kennen die Welt und ihre Küchen. Sie sind bereit für Neues.

worlds of food: In Ihr neues Leben, Ihr„Kochleben“, sind Sie dann mit einer Ausbildung bei einem renommierten Sushi-Meister in Los Angeles gestartet. Wie kam es dazu?

Mun Kim: Nachdem ich die Finanzwelt hinter mir gelassen hatte, reiste ich zunächst eine Weile, suchte Ruhe in der Mongolei, wo die Wurzeln meiner Familie liegen. Dort reifte auch der Gedanke, professionell zu kochen. Als ungelernter 40-Jähriger – noch dazu gut verdienender Ex-Banker – hätte mich aber kein Restaurant der Welt eingestellt. Dort wo ich mich beworben habe, haben mich alle für irre gehalten, haben gesagt, ich solle mich mal untersuchen lassen. Also bin ich zum besten Sushi-Chef in Los Angeles gegangen, sagte ihm, dass ich genug Geld hätte und ohne Bezahlung für ihn arbeiten möchte, um möglichst viel von ihm zu lernen. Das kann doch keiner ablehnen, dachte ich. Er auch und so kam ich zu meiner ersten Stelle in einer Küche.

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worlds of food: Wie sah Ihre Ausbildung dort aus?

Mun Kim: Angefangen habe ich als Tellerwäscher, dann habe ich Reis gewaschen, später durfte ich den Reis sogar kochen (lacht). Sechs Tage pro Woche, jeweils zehn Stunden. Alles ohne Bezahlung, nicht mal Benzingeld gab es. Ein Jahr lang ging das so. Natürlich nicht lange genug, um alles zu lernen, was man als Koch oder Gastronom wissen muss. Aber ich bekam einen guten Eindruck davon, auf was es in einem Restaurant ankommt.

worlds of food: Wie hat sich das auf Ihren eigenen Stil ausgewirkt? Was würden Sie sagen, macht Ihre Küche aus?

Mun Kim: Meine Philosophie war und ist, nicht einfach nur gut zu kochen. Wir wollen unsere Gäste rundum unterhalten, Entertainment in jeder Hinsicht bieten. Sie sollen sich wohlfühlen, lachen, den Alltag hinter sich lassen. Wir wollen sie in eine andere Welt mitnehmen, sie sollen den Moment und die Gesellschaft, in der sie sich befinden, genießen und nicht nur das Essen. Bei den Gerichten wollte ich auch immer meinen eigenen Weg gehen und ich denke, dass meine Art der koreanischen Küche hier in Deutschland oder in ganz Europa schwer zu finden sein wird. Man könnte sagen, ich versuche einerseits die traditionellen Aromen Koreas zu bewahren, sie andererseits aber modern zu präsentieren, geschmacklich wie auch in der Anrichteweise.

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"Haemultang"  - Ein aktuelles Gericht  aus dem Restaurant MUN

worlds of food: Wie muss man sich das vorstellen, wenn Sie solch ein Gericht entwickeln?

Mun Kim: Ich habe eine blühende Phantasie, kann mir gut vorstellen, wie Aromen und Zutaten harmonieren. Viele Gerichte für das aktuelle Menü sind mir zum Beispiel unter der Dusche eingefallen (lacht). Natürlich muss ich ein neues Gericht sieben bis zehnmal kochen, bis ich es meinem Team präsentiere. Bis es tatsächlich auf der Karte landet, bis das Team und ich es perfektioniert haben, dauert es dann ungefähr noch einen Monat. Und wenn wir es dann tatsächlich servieren, verbessert sich das Gericht auch noch einmal im Laufe der Zeit. Es entwickelt sich.

worlds of food: Haben Sie dabei auch schon mögliche Auszeichnungen wie Michelin-Sterne oder Punkte im Gault-Millau im Hinterkopf?

Mun Kim: Ich bin mir gar nicht so sicher, ob uns ein Michelin Stern oder mehr Punkte im Gault-Millau geschäftlich oder hinsichtlich der Qualität unserer Gerichte helfen würden. Natürlich ist es schön, dass uns der Gault-Millau jetzt so gut bewertet, das freut uns. Aber wir haben eine ganze Reihe an wundervollen Stammkunden, die einmal pro Woche kommen – und das nicht, weil wir in einem Gastro-Führer vertreten sind. Für die machen wir das, damit sie wiederkommen koche ich. Aber gut, das gebe ich zu: Natürlich würden wir am Ende des Tages auch einen Stern nehmen (lacht).

Weitere Infos: www.munrestaurant.de

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Restaurant MUN
Innere Wiener Straße 18
81667 München

Öffnungszeiten:
Freitag und Samstag 18 bis 24 Uhr, alle weiteren Tage 18 bis 23 Uhr, Montag Ruhetag

Köche à la Carte: Christopher Crell

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Köche à la Carte: Christopher Crell

Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche besser kennen! Heute: Christopher Crell. Der Frankfurter Koch leitet neben seinem Restaurant „Trares“ auch einen gleichnamigen Catering-Service und ist Besitzer einer Nebrodi-Schweinezucht auf Sizilien. Im Interview verrät der TV-Koch („hallo hessen“) mehr über sich und seinen Traumberuf Koch.

1. Warum sind Sie Koch geworden?

Ich hatte schon immer eine gewisse Leidenschaft für das Kochen, wahrscheinlich dadurch, dass mein Vater jeden Samstag sehr aufwendig für die ganze Familie kochte. Hier wurden die Schnitzelchen noch per Hand aufgeklopft und die Sauce Bernaise auf dem Wasserbad aufgeschlagen. Dass ich dann wirklich Koch geworden bin, habe ich einem guten Freund zu verdanken. Nach dem frühen Tod meiner Mutter und einer sehr bewegten Jugend war ich etwas ziellos, als ein Freund zu mir sagte, sie suchen in seinem Betrieb einen Kochlehrling, ob ich es mir mal ansehen mag. In der Küche fühlte ich mich direkt angekommen, es war familiär und es tat gut, mit etwas so reellem wie Lebensmitteln umzugehen. Außerdem war es toll, direkt Resonanz zu bekommen, ob ich etwas gut oder schlecht gemacht hatte. Ich hing mich dann so rein, dass ich meine Ausbildung von zwei auf drei Jahre verkürzen konnte.

2. Die schlimmste Aufgabe in Ihrer Lehrzeit?

Als ich meinen ersten Hummer kochen musste. Als ob es nicht schlimm genug für mich gewesen wäre, den armen Hummer lebendig in das kochende Wasser zu schmeißen – ich war zuvor acht Jahre lang Vegetarier – machten sich meine Lehrmeister auch noch einen Spaß mit mir. Sie erzählten mir, wenn ich den Hummer nicht genau im 45 Grad Winkel kopfüber in den Topf stecke, würde er ein Enzym ausstoßen, das das Fleisch bitter und ungenießbar mache. Erkennen würde man es, wenn sich der Hummer dann rot färbe… Natürlich färbte sich der Hummer rot und es blieb nicht aus, dass mein Chef sagte, „Mensch scheiße, ruf schnell Edelfisch an, damit sie uns für heute Abend neue Hummer liefern, die haben sich alle rot gefärbt“. Dass sich ein Hummer beim Kochen rot färbt, ist unumgänglich und eigentlich wusste ich es damals auch. Aber ich war so schrecklich aufgeregt und die Tiere taten mir so leid, dass ich meinem Ausbilder tatsächlich auf den Leim gegangen bin.

3. Ihr größtes Talent ist…

Ich konnte schon immer gut ein Team anführen, hatte immer eine Gabe, Dinge schnell zu durchschauen und ich kann andere Menschen schnell von etwas begeistern.

4. Welches ist Ihr Lieblingsgericht?

Ein echtes Lieblingsgericht habe ich nicht, aber ich liebe Tagliata Florentina Art genauso wie eine gutgemachte Pommes. Aber am glücklichsten macht man mich reichlich Gemüse in allen Variationen.

5. Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?

Ganz klar, Italien. Wobei Japan auch ganz toll sein muss. Leider war ich noch nie in diesem Land.

6. Welches war Ihr bisher ausgefallenstes Gericht?

Ich kombiniere gerne ausgefallene Dinge. Aktuell habe ich zum Beispiel ein Dessert aus frischer Avocado, Avocado Öl und Waldmeister auf der Karte.

7. Ihre bisher größte „Kochkatastrophe“?

Ich hatte einmal eine Livesendung in „hallo hessen“, in der der Herd erst nicht funktionierte. Daher taten Moderator Jens Kölner und ich immer nur so, als würde es kochen und braten, wir machten sogar zischende Geräusche, wenn ich mein Fleisch in die Pfanne tat. Nachdem der Herd dann wieder gefixt war, wollte ich mein Reiswasser salzen und auf einmal ging die Mühle auf und ich versalzte das komplette Reiswasser. Dies war auch nicht zu retten und so mussten Jens Kölner, Mike Krüger und ich diesen total versalzenen Reis essen und vor laufender Kamera so tun, als würde alles wunderbar schmecken… Eine wirkliche Pannenshow.

8. Haben Sie kochende Vorbilder?

Juan Amador war immer ein Vorbild von mir.

9. Welche historische oder aktuelle Persönlichkeit würden Sie gerne kennenlernen?

Donald Trump! Ich würde ihm gerne mal persönlich sagen, was für ein Arschloch er ist.

10. Wein oder Bier?

Früher waren es Unmengen Bier, damit bekommst du mich jetzt aber gar nicht mehr. Ich bevorzuge gelegentlich ein Glas guten Weins, das ich dann wirklich in vollen Zügen genießen kann.

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11. Bleibt Ihnen Zeit für Hobbys?

Klar. Ich mache fast täglich Sport. Dazu gehören Shinson Hapkido, Yoga, lange Läufe und Freestyle. Ich buddel auch gerne auf meiner Terrasse und pflanze meine Kräuter, Tomaten, etc. und im vergangenen Jahr hatte ich sogar eigenen Salat.

12. Sie sind zu Hause und haben Hunger. Was kochen Sie?

Mein Kühlschrank ist immer voll mit gutem Bio-Gemüse. Ich esse es gerne roh oder aber nur kurz gebraten. Dazu gibt es dann z.B. ein schönes Carpaccio, einen gebackenen Käse, ein Stück Bio Fleisch, Nüsse usw. Mir ist wichtig, dass es frisch zubereitet ist, aus frischen Zutaten, low carb und proteinreich. Schmecken darf es natürlich auch noch und das bekomme ich dann mit frischen Kräutern aus dem Garten hin.

13. Welche Bedeutung messen Sie Sternen bei?

Früher bedeutete es mir viel. Heute bin ich der Meinung, dass der Stress sich einfach nicht lohnt. Ich koche sehr gut auf sehr hohem Niveau, das weiß ich. Diese Auszeichnungen bringen eine Art Sterne-Tourismus. Die Gäste, die dann meist kommen sind manchmal schrecklich anstrengend, meinen sie sein etwas Besseres oder glauben, sie verdienen eine bessere Behandlung als die „normalen“ Gäste. Die wiederum fühlen sich dann abgeschreckt und trauen sich nicht mehr rein. Ich habe schon viele schöne Restaurants gesehen, denen der Stern zum Verhängnis wurde.

14. Wie stehen Sie zu Kochsendungen im Fernsehen?

Oh, das ist eine gute Frage. Die gibt es ja wie Sand am Meer. Um ehrlich zu sein, komme ich selbst eher selten zum Fernsehen schauen, weshalb ich gar nicht so genau Bescheid weiß, was es überhaupt noch für Koch-Formate gibt. Grundsätzlich bin ich aber ein Befürworter, denn was gibt es Schöneres, als gemeinsam zu kochen? Und wenn die Sendungen dazu inspirieren, ist es doch prima.

16. Regionale oder internationale Küche?

Ich mag beides sehr gern. Ich biete eine junge deutsche Küche, mit weltoffenen Ideen.

17. Welchem Street Food können Sie nicht widerstehen?

Oh…mit einem gut gemachten Hot Dog bekommst Du mich immer!


Hier finden Sie weitere Informationen zu Christopher Crell und seinem Restaurant Trares

 

Kochen, reisen, lachen, lieben – Dina Nikolaou im Gespräch

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Kochen, reisen, lachen, lieben – Dina Nikolaou im Gespräch
Seit 15 Jahren im griechischen Fernsehen aktiv, als Köchin im Miraggio Thermal and Spa Resort für die kulinarische Betreuung der Gäste im Hotel verantwortlich und Betreiberin dreier Restaurants in Paris: Für Dina Nikolaou scheint es keinerlei Grenzen beim Kochen zu geben. Wir haben die Spitzenköchin im Miraggio in Chalkidiki getroffen und mit ihr über ihren enormen Tatendrang gesprochen.
worlds of food: Frau Nikolaou, Sie sind nicht nur in Griechenland für Ihre Kochkunst und Ihre TV-Sendungen bekannt, sondern auch in Frankreich. Dort führen Sie drei ausgezeichnete Restaurants in Paris, eines wurde zum besten ausländischen Restaurant in Paris gekürt. Eine Bilderbuchkarriere, die Sie sich schon von klein auf genau so ausgemalt haben?

Dina Nikolaou: Ich habe zwar schon mit 12 Jahren mit dem Kochen begonnen, konnte mir damals aber nicht vorstellen, das irgendwann auch beruflich zu tun. Auch während meines Marketingstudiums habe ich dann ständig gekocht, das war eine willkommene Abwechslung vom Studienalltag und ich konnte damit auch hin und wieder ein Männerherz erobern.

worlds of food: Liebe geht bekanntlich durch den Magen...

Dina Nikolaou: Immer! Durch den Magen mitten ins Herz.

worlds of food: Wie ging es weiter, wie wurden Sie schließlich Köchin?

Dina Nikolaou: Meinen Uni-Abschluss habe ich in Frankreich gemacht und nach dem Studium dort habe ich mich endgültig für die Gastronomie entschieden. Ich besuchte die berühmte Kochschule „Cordon Bleu“ in Paris, handelte einen Deal mit dem Direktor aus, weil ich mir die beiden teuren Ausbildungsjahre eigentlich nicht hätte leisten können. Ich hatte beim Einstellungstest meine besten griechischen Gerichte gekocht, unter anderem auch solche mit Blätterteig. Das kam so gut an, dass mich der Direktor nach meiner Aufnahme fragte, ob ich die anderen Schüler in Sachen Backen und im Umgang mit Blätterteig unterrichten könnte. Damit beglich ich gewissermaßen meine Studiengebühren und machte auch dort den Abschluss. Anschließend absolvierte ich einige Praktika, vor allem in Bistros, da mich die ursprüngliche französische Küche interessierte. Über diese Art der Küche lernt man Land und Leute noch immer am besten kennen, versteht die Hintergründe, lernt, wie die Menschen ticken.

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Derk Hoberg sprach und kochte mit Dina Nikolaou in Griechenland (©Jesisca Bachmann)

worlds of food: Inwieweit profitieren Sie heute noch von Ihrem Marketingstudium?

Dina Nikolaou: Sehr. Noch immer. Ich konnte mir dabei Wissen aneignen, das mir in meiner Küchenkarriere viel Zeit erspart hat. Ich kann geschäftliche Dinge sehr schnell umsetzen, weiß, worauf es dabei ankommt und welche Fehler es im Geschäftsleben zu vermeiden gilt.

worlds of food: In Deutschland ist die griechische Küche durch die typischen Restaurants aus den 70er und 80er Jahren geprägt und gilt als sehr Fleisch-lastig. Was macht denn Ihrer Ansicht nach die eigentliche griechische Küche aus?

Dina Nikolaou: Natürlich ist unsere Küche komplett mediterran geprägt. Aber ich glaube nicht, dass ein Land nur über eine typische Küche verfügt, sondern dass es immer auch regionale und lokale Ausprägungen gibt. Zum Beispiel unterscheidet sich die Küche auf Kreta ganz wesentlich von jener hier in Chalkidiki. Das liegt am Klima, an den Produkten, an der Art, wie die Menschen leben und arbeiten. Natürlich gibt es bei uns auch eine touristische Küche. Gerichte, die man im Ausland gemeinhin mit Griechenland verbindet. Aber eigentlich ist die griechische Küche weitaus traditioneller und vielschichtiger, als sie in Restaurants im Ausland abgebildet werden kann. Seitdem ich in Frankreich bin, versuche ich, das dort ebenfalls aufzuklären.

worlds of food: Wie würden Sie selbst denn Ihre Kochphilosophie beschreiben?

Dina Nikolaou: Gute Küche braucht ein gutes Produkt. Und das Wissen, das Produkt optimal zu verarbeiten. Dazu muss man die Menschen, seine Gäste im Restaurant und das Gastgeben lieben. Die Energie, die dadurch in einem Gericht landet, die macht letztlich den Unterschied. Diese Energie macht ein Essen zu etwas besonderem. Letztlich sollte gute Küche immer auch die Gefühle ansprechen, am besten regelrechte Gefühlsexplosionen beim Gast erzeugen.

Nikolaou Dina
Hat die Koch-DNA: Dina Nikolaou

worlds of food: Welchen Einfluss hat die französische Schule letztlich auf Ihre griechische Küche?

Dina Nikolaou: Vor allem die französischen Techniken, die aufwendige Zubereitung von Saucen zum Beispiel, haben großen Einfluss auf meinen Kochstil. So konnte ich die griechische Küche gewissermaßen aus der Taverne in ein gehobenes Restaurant holen.

worlds of food: Drei Restaurants in Paris, hier im Miraggio für sämtliche kulinarischen Geschicke verantwortlich, TV-Sendungen und Bücher. Woher nehmen Sie die Energie, all Ihre Aufgaben zu bewältigen?

Dina Nikolaou: Dem Menschen ist eine gewisse Zeit auf der Erde gegeben, in der er die Möglichkeit hat, das Beste zu geben, was er hat und dabei sein Glück zu finden. Daher bin ich so aktiv, arbeite in Paris, in Griechenland, im Fernsehen. Rein organisatorisch bin ich 15 Tage hier in Chalkidiki und 15 in Paris. Das hat sich inzwischen gut eingependelt und ich liebe es, so zu leben. Das Beste aus allen Welten zu erleben, das verleiht mir regelrecht Flügel. Und ich möchte noch ganz viel erleben. Ich möchte kochen, reisen, lachen, lieben. Daher gebe ich einfach Gas.
Hier: Weitere Informationen zu Dina Nikolaou und dem Miraggio Therma Spa Resort

Hier finden Sie ein Rezept von Dina Nikolaou

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Dina Nikolaou schneidet eine typisch griechische Tyropita an

Hintergrund: Dina Nikolaou

Die gastronomischen Aktivitäten von Dina Nikolaou begannen in jungen Jahren. Obwohl sie ihre Karriere mit dem Studium der Wirtschaftswissenschaften und des Marketings in Paris begann, änderte ihre Leidenschaft für Kochkunst und Gastronomie bald ihr Leben. Sie startete ihr Studium der professionellen Kochkunst an der Pariser Kochschule "Le Cordon Bleu", im "Ritz Escoffier". Weitere Stationen waren das "Alain Ducasse formation" und das "Lenotre". Bald eröffnete sie mit dem „Evi Evane“ ihr erstes griechisches Restaurant in Paris, für das sie mit dem Titel "The best foreign cuisine restaurant in Paris" ausgezeichnet wurde. Dina hat auch eine erfolgreiche Fernsehkarriere mit "Coffee Coffee", "In the Kitchen with Dina", "Greek Flavors" und "Ma cuisine grecque" in Griechenland und Frankreich hinter sich. Sie ist Autorin zahlreicher Medienpublikationen und gewann den ersten Preis bei den World Cookbooks Awards Alle ihre Kochbücher vom griechischen und internationalen Publikum sehr geschätzt werden.

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Das Miraggio Thermal Spa Resort in Chalkidiki


Tohru Nakamura ist „Koch des Jahres 2020“

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Tohru Nakamura ist „Koch des Jahres 2020“

Der „Koch des Jahres“ ist in München zu Hause: Tohru Nakamura aus dem Werneckhof by Geisel erhält die höchste Auszeichnung in der deutschen Ausgabe des Gault&Millau. Der 36-jährige Küchenchef darf sich neben dieser begehrten Auszeichnung auch über eine Aufwertung von 18 auf 19 Punkte freuen, mit denen das Restaurant im aktuellen Guide gelistet ist.

Tohru Nakamura überzeugte die Tester mit seiner „Küche, die ein Tor zu einer neuen kulinarischen Welt öffnet“. Laut Meinung der Experten „verinnerlichte er von klein auf in München und Tokio zwei kulinarische Welten. Heute erleben seine Gäste, wie er europäische Avantgarde mit den Geheimnissen der traditionellen japanischen Küche zu etwas ganz Neuem webt, befeuert von hoher kulinarischer Intelligenz.“

„Dieser Beruf erfüllt mich mit großem Glück und das wertschätzende Feedback, das wir von unseren Gästen tagtäglich erhalten, ist die größte Belohnung für mich und mein Team. Die Auszeichnung als ‚Koch des Jahres‘ ist eine unglaubliche Ehre und macht mich sehr stolz. Ein besonderer Dank geht an mein Team für die kontinuierlich kreative Arbeit und den außerordentlichen Einsatz. Von ganzem Herzen möchte ich mich außerdem bei der Familie Geisel bedanken, die mich stets mit großem Engagement auf meinem Weg begleitet haben“, sagt Tohru Nakamura.

Seit der Sohn einer deutschen Mutter und eines japanischen Vaters 2013 als Küchenchef in dem Traditionsrestaurant anheuerte, sorgte er für Furore in der nationalen und internationalen Gourmetszene. Der in München geborene Küchenchef lernte zuvor in renommierten Adressen wie dem Königshof, dem Restaurant Vendôme oder dem Oud Sluis. Im Werneckhof präsentieren er und sein Team eine gehobene, weltoffene Küche. Diese ist inspiriert von den beiden Kulturen, die Nakamura von Haus aus geprägt haben, ebenso wie von aktuellen Einflüssen aus anderen Teilen der Welt. Im Mittelpunkt stehen einige wenige, aber dafür erstklassige Basisprodukte. Diese stammen weitestgehend von lokalen Lieferanten.

„Es gibt in der Welt der Kulinarik kaum eine größere Ehre, als vom Gault&Millau als ‚Koch des Jahres‘ ausgezeichnet zu werden. Wir danken Chefredakteurin Patricia Bröhm und ihrem Team für diese außerordentliche Wertschätzung. Und wir gratulieren Tohru Nakamura, der sich mit harter Arbeit, fachlicher Expertise und einer innovativen Philosophie in die Riege der besten Köche unseres Landes einreiht. Wir begleiten Tohru schon seit seiner Lehrzeit bei uns im Königshof und freuen uns auf alles, was wir künftig noch gemeinsam erleben dürfen“, so die Familie Geisel als Inhaber des Werneckhof.

Der Werneckhof by Geisel befindet sich in der Werneckstraße 11 in 80802 München und ist dienstags bis samstags ab 19.00 Uhr geöffnet (letzte Bestellung um 21.30 Uhr). Reservierungen werden unter der Telefonnummer +49 (0)89 – 388 795 68 und per Mail an info@geisels-werneckhof.de entgegen genommen.

Alfons Schuhbeck bei Meet your Master

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Alfons Schuhbeck bei Meet your Master

Heiner Lauterbach und seine Frau Viktoria produzieren bei Meet Your Master aufwendige Videos, die exklusive Einblicke in das Leben und Wirken unterschiedlichster Persönlichkeiten liefern. Auch Alfons Schuhbeck ist dabei, gibt in seinem mehrstündigen Online-Kochkurs wertvolle Küchentipps, die Ihre Gerichte schmackhafter und gesünder machen. Wir haben mit dem Spitzenkoch gesprochen.

Alfons Schuhbeck ist einer der bekanntesten Sterneköche Deutschlands, kochte bereits für die Beatles, diverse Staatsoberhäupter und regelmäßig für die Kicker des FC Bayern München. Der heute 70-Jährige wurde vom GaultMillau als „Koch des Jahres“ ausgezeichnet, in seinem exklusiven Online-Kochkurs bei Meet Your Master verrät er nun in insgesamt 23 Videos mit einer Gesamtlaufzeit von 221 Minuten, seine besten Tipps und Tricks für gelungene Gaumenfreuden. Darüber hinaus schaut Schuhbeck auf über 40 Jahre als Koch und Unternehmer zurück und verrät die eine oder andere Anekdote aus seinem Berufsleben. Im Interview zur Vorstellung seines Meet Your Master-Kurses, zu dem man bei der Buchung auch ein über 100-seitiges Masterbook mit den besten Ratschlägen und Rezepten Schuhbecks bekommt, gibt sich der Münchner Koch gewohnt engagiert, kämpft für gesunde und ausgewogene Gerichte mit der richtigen Würze.

worlds of food: Herr Schuhbeck, wie haben Heiner und Viktoria Lauterbach Sie für ihre Meet Your Master-Kurse gewinnen können?

Alfons Schuhbeck: Die beiden sind damals vollkommen ausgehungert bei mir in München vorm Platzl herumgeirrt, dann habe ich sie aufgenommen. (lacht) Nein, Spaß beiseite, mich hat sehr beeindruckt, mit welcher Leidenschaft und Energie sie auf mich zugekommen sind und mir ihr Projekt vorgestellt haben – und was sie damit erreichen wollen: Andere Menschen zu etwas Besonderem inspirieren, sie zu motivieren, ihre Träume umzusetzen.

Alfons Schuhbeck kochkurs master
Neben Alfons Schuhbeck sind u.a. Buchautor Sebastian Fitzek, Opernsänger Jonas Kaufmann, Filmproduzent Nico Hofmann, Filmemacher Til Schweiger und Schauspieler Heiner Lauterbach (von links) bei Meet Your Master dabei (©Derk Hoberg)

worlds of food: An wen richtet sich Ihr Meet Your Master-Kochkurs?

Alfons Schuhbeck: Mir ist immer wichtig, das ich den Normalbürger anspreche, dass ich möglichst viele dazu anspornen kann, sich gesünder zu ernähren. Mit so einem Kurs kann man das natürlich wunderbar vermitteln, kann einfach Tipps geben, wie man zum Beispiel Öl beim Kochen richtig einsetzt. Erhitzt man es beispielsweise zu sehr, ist es wertlos für den Körper, daher sollte man es erst gegen Ende des Zubereitungsprozesses an das Gericht geben. So einfach ist das und so lebe ich mit meinen 70 Jahren auch noch immer komplett ohne Medikamente.

worlds of food: Oft weiß man aber nicht, was man kochen soll. Welchen Tipp haben Sie, um generell für mehr Abwechslung in der Küche zu sorgen?

Alfons Schuhbeck: Das ist im Prinzip ganz einfach, man muss sich doch nur von der Jahreszeit inspirieren lassen, sich ein wenig hineindenken in die Saison. Jetzt im Herbst gibt es heimische Pilze auf dem Markt, dann kommen Wintergemüse, dann dies, dann jenes. Wir haben in Deutschland durch die verschiedenen Jahreszeiten doch so wunderbar unterschiedliche Produkte, da muss doch nicht immer den selben Kram essen. Aber die Menschen nehmen sich heute für viel unwichtigere Dinge Zeit, geben viel Geld für ein Parfum oder ihr Auto aus, anstatt etwas Zeit in ihre Gesundheit zu investieren und etwas für ihren Körper zu tun.

worlds of food: Was ist Ihnen sonst noch wichtig rund um das Thema Essen?

Alfons Schuhbeck: Zeit nehmen fürs Kochen, fürs Anrichten – das muss nicht verspielt sein mit tausend Tupfen Sauce auf dem Teller, das Auge soll schließlich erkennen können, um was es sich handelt. Und dann natürlich auch in Ruhe essen. Wenn all das zusammenkommt, dann macht man schon vieles richtig, isst mit dem nötigen Respekt und vor allem genussvoll.

worlds of food: Brauche ich denn viele Zutaten oder Gewürze, wenn ich Ihren Kurs bei Meet Your Master buche?

Alfons Schuhbeck: Nicht unbedingt. Viel wichtiger ist mir, dass Sie wissen, das Gewürze Jahrtausende lang reine Medizin waren, erst spät unsere Gerichte verfeinert haben. Früher gab es kein Penizillin, keine Antibiotika, ohne Heilkräuter und ähnliches hätten die Leute früher nicht überlebt. Ein Beispiel: Die Asiaten würzen schon seit 5.000 mit Knoblauch und Ingwer zusammen. Neuere Forschungen haben ergeben, dass der Ingwer den Knoblauch verträglicher macht, dass man nicht unangenehm riecht, und die medizinische Wirkung des Knoblauchs geht um 50 Prozent nach oben. Solche Themen will ich im Kurs vermitteln.

Sehen Sie hier den offiziellen Trailer zum Kochkurs von Alfons Schuhbeck


Köche à la carte: Julia Komp

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Köche à la carte: Julia Komp

Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche besser kennen! Heute: Julia Komp. 2016 erkochte sich Julia Komp ihren ersten Michelin-Stern – sie war damals 27 Jahre alt und wurde damit zu Deutschlands jüngsten Sterneköchin. Sie bezeichnet das als Ergebnis von Leidenschaft, Ehrgeiz und einem besonderen Gespür für Aromen. Was sie sonst schon alles in ihrer Küchenkarriere erlebt hat, hat sie uns im Interview verraten.

1. Warum sind Sie Koch geworden?

Um Menschen mit meinen Kreationen glücklich zu machen und mit meinen Kreationen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

2. Die schlimmste Aufgabe in Ihrer Lehrzeit?

Spinat putzen und die Stängel fürs Personalessen zubereiten.

3. Ihr größtes Talent ist…

…andere zu motivieren und zielstrebig, sogar ein bisschen stur meinen Weg zu gehen.

4. Das größte Privileg ihrer Tätigkeit als Koch?

Die ganze Welt bereisen zu dürfen.

5. Was ist Ihre größte Versuchung?

Chips (ich weiß es hört sich schrecklich an, aber das ist das einzige, bei dem ich meistens nicht wiederstehen kann, besonders Chips mit Paprika.)

6. Was war die bisher schwerste Aufgabe am Herd?

120 Portionen Fisch zur selben Zeit knusprig auf der Haut zu braten, aber jetzt kenne ich den Trick ?

7. Welches ist Ihr Lieblingsgericht?

Ein scharfer Eintopf wie etwa Gulasch und libanesisches Grillen.

8. Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?

Marokko und Indien für meinen persönlichen Geschmack. Japan und Korea für die handwerkliche Fertigkeit und Raffinesse der Küche.

9. Welches war Ihr bisher ausgefallenstes Gericht?

Sjö Matjes mit Rotkohlgel, Weihnachtsaromen, frischer Orangensoße und süßem Nuss-Couscous… Das war ganz am Anfang auf meiner ersten Speisekarte.

10. Ihre bisher größte „Kochkatastrophe“?

Mein erster Abendservice in Indien, 60 Gäste, 6 Gänge plus vegetarische Alternative und ein verrückter, unorganisierter Service. In Chennai kam ich wirklich das erste Mal an mein Limit am Pass.

11. Wein oder Bier?

Kommt auf den Anlass an. In der Küche allenfalls ein Radler.

Weitere Infos unter: www.juliakomp.de

Heinz Reitbauer: Die Vielfalt ist vom Radar verschwunden

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Heinz Reitbauer: Die Vielfalt ist vom Radar verschwunden

Heinz Reitbauer ist nicht nur der beste deutschsprachige Koch auf der Liste der World’s 50 Best Restaurants, sondern zelebriert die berühmte Wiener Küche in der österreichischen Hauptstadt auf allerhöchstem Niveau und möchte sie so in die Zukunft führen. Dabei blickt er stets über den Tellerrand hinaus und sieht sich als Spitzenkoch immer auch in der Verantwortung, sich für mehr Vielfalt und Nachhaltigkeit einzusetzen.

worlds of food: Herr Reitbauer, Tradition wird in der Wiener Küche groß geschrieben. Da scheint Ihre Familie keine Ausnahme zu machen…

Heinz Reitbauer: Das ist richtig, die Gastronomie hat in unserer Familie ihren festen Platz und dem Kochen galt, neben der Architektur, schon immer mein größtes Interesse. 1970 haben meine Eltern das Steirereck noch an einem anderen Standort eröffnet, 1996 kam das „Wirtshaus am Pogusch“ in der Steiermark hinzu. Dazu bewirtschaften wir auch einen Landwirtschaftsbetrieb, das heißt, der Hintergrund für gute und frische Produkte ist bei uns immer gegeben. Eine der Grundlagen für eine gute Küche – in Wien wie auch anderswo.

worlds of food: Ihre Interessen Architektur und Kochen scheinen Sie hier bestmöglich unter einen Hut gebracht zu haben, schließlich ist das Steirereck auch architektonisch sehr sehenswert. War das Ihre Idee?

Heinz Reitbauer: Eine besondere Architektur war uns wichtig ja. Auch innenarchitektonisch. Als wir unseren Umbau geplant haben, wurde ein kleiner Wettbewerb umgesetzt. Die Gewinner waren Architekten, die zuvor noch nie ein gastronomisches Projekt umgesetzt hatten und daher auch ganz unvoreingenommen an die Sache rangegangen sind. Es war eine sehr schöne und fruchtbare Zusammenarbeit.

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Das Steirereck im Wiener Stadtpark

worlds of food: Frische Ideen haben Sie zunächst als Küchenchef im angesprochenen „Wirtshaus am Pogusch“ in der Steiermark entwickelt, bevor Sie 2001 das Steirereck von Ihrem Vater übernommen haben. Schildern Sie uns doch kurz Ihren Werdegang, bevor Sie Ihr Wiener Restaurant zu einem der besten der Welt gemacht haben…

Heinz Reitbauer: Das Wirtshaus in der Steiermark haben wir innerhalb der Familie geplant und eigentlich war dort jemand anderes für die Küchenleitung vorgesehen, ist jedoch kurzfristig abgesprungen. Ich wollte das dann für ein Jahr übernehmen, nur so lange, bis wir jemand anderen gefunden hätten. Aus diesem einen Jahr sind viele mehr geworden. Da es aber immer ein Wunsch meiner Eltern war, in die schöne Natur der Steiermark zurückzukehren, haben wir schließlich familienintern die Rollen getauscht und ich bin zurück nach Wien gekommen. Nach dem Umzug des Steirerecks in den Stadtpark bin ich froh, dass ich auch hier wieder viel Natur um das Restaurant herum habe. Sie sehen ja, wir sind hier mitten im Leben, die Kinder spielen vor den Fenstern im Park, die Menschen spazieren vorbei, trinken einen Kaffee bei uns. Wir wollten immer mehr als ein Fine Dining-Restaurant sein, sehen uns selbst als eine Anlaufstelle im Park, mit zugehörigem Café und der Milchbar als Treffpunkt. Sogar das Gebäude hat in dieser Hinsicht auch eine gewisse Tradition, war es doch die erste Meierei der Gemeinde Wien, als es 1904 eröffnet wurde.

worlds of food: Ihr Konzept setzt neben der Natur auch stark auf Tradition, ohne sich dabei aber modernen Ideen zu verschließen. Könnte man Ihre Philosophie so umschreiben, dass Sie althergebrachte Traditionen wahren möchten, indem Sie sie neu interpretieren, sie dadurch zukunftsfähig machen?

Heinz Reitbauer: Ein Stück weit. Allerdings bauen wir überwiegend doch auf sehr traditionellen Werten und Kochtechniken auf, hegen und pflegen diese. Wir haben hier in Österreich ein tolles Fundament, leben in einem geschichtsträchtigen Land mit einer, seit über 200 Jahren international beeinflussten Küche, die zu Zeiten des Wiener Kongresses entstanden ist. Damals waren Abgesandte aus zahlreichen Ländern hier, brachten auch ihre kulinarischen Vorlieben und Kenntnisse mit, die hier verschmolzen sind. Es wäre in meinen Augen nicht klug, diese Traditionen und die guten Produkte, die unser klimatisch vielfältiges Land hervorbringt, nicht aufzugreifen. Gleichzeitig wollen wir – und da sind wir sehr stark zukunftsorientiert – zusammen mit guten Landwirten helfen, das Potential unseres Landes in Sachen Biodiversität weiter zu verbessern, damit wir uns auch auf lange Sicht mit unserer Küche nicht verstecken müssen. Überall geht die Artenvielfalt schließlich stark zurück, deshalb müssen wir das Bewusstsein für die Themen Umwelt- und Artenschutz unbedingt schärfen.

derk hoberg heinz reitbauer
Derk Hoberg (li.) traf Heinz Reitbauer in seinem Steirereck

worlds of food: Wie kann ein solches Engagement für mehr Vielfalt aussehen?

Heinz Reitbauer: Ich gebe Ihnen ein Beispiel das unseren Ansatz ganz gut beschreibt: In der Orangerie im Wiener Schloss Schönbrunn hat noch vor zehn Jahren kein Mensch die vielen verschiedenen Zitrusfrüchte, die dort reifen, nachgefragt. Ich habe damals damit begonnen, einige für unsere Küche zu kaufen, kam dadurch mit ganz neuen, faszinierenden Aromen in Kontakt. Heute beziehen wir fast 25 verschiedene Fruchtsorten von dort – und wir sprechen hier von mehreren hundert Kilo im Jahr. Alle biologisch angebaut und keine acht Kilometer von hier entfernt gewachsen. Ähnliche Beispiele könnte ich Ihnen jetzt auch zu heimischen Sorten, zum Thema Zwiebeln, Karotten oder Rüben oder zur Fischvielfalt in hiesigen Gewässern nennen, die wir fördern. Die Vielfalt ist irgendwann vom Radar verschwunden, das Wissen und auch die vielen verschiedenen Aromen leider teilweise schon verloren. Diesen Schatz möchten wir sehr gerne wieder heben. Unser Ziel muss sein, dass jeder wieder Zugang zu alten Sorten hat, nicht nur die Spitzengastronomie, die mit spezialisierten Landwirten zusammenarbeitet.

worlds of food: Besuchen Sie deshalb auch die meisten ihrer Lieferanten persönlich?

Heinz Reitbauer: Wir gewinnen durch solche Besuche vor allem Wissen über die einzelnen Produkte, über ihre Verarbeitung – das steht zunächst im Vordergrund. Aber es hat auch mit Respekt zu tun, denn ich kann meinen Mitarbeitern den wirklichen Wert eines Produktes ja nur erklären, wenn ich weiß, wer es produziert hat und wie viel Arbeit und Leidenschaft darin steckt. Für mich sind die Produzenten übrigens mindestens genauso wichtig wie diejenigen, die die Produkte dann zubereiten. Ein Land lebt nun einmal nicht von ein paar Spitzenköchen oder Sterne-Restaurants, sondern von seinen Produzenten und von einer breit gefächerten Kulinarik, die bereits zu Hause am heimischen Herd beginnt und dort sogar ihren Schwerpunkt hat.

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Beinfleisch mit Selleriekohl - ein Traditionsgericht aus der Wiener Rindfleischküche

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Kürbisgewächse mit Trauben - Produkte aus der Region

worlds of food: Ich schließe daraus, dass Sie sich selbst mehr als Handwerker denn als Künstler am Herd sehen…

Heinz Reitbauer: Das ist definitiv so, ja. Natürlich versuchen wir, unsere Gerichte möglichst ästhetisch anzurichten, als eigene Kunstform sehe ich das aber nicht. Vielmehr bin ich dagegen auf das Thema Gesundheit geschärft und wie wir uns mit welchen Produkten gesund ernähren können. Und ich bin eine Art Touristiker, indem ich schaue, was Österreich zu bieten hat, was unser Land ausmacht, und das dann in die Welt trage. Vielleicht schaffen wir es so ja auch im Steirereck, ein klein wenig dazu beizutragen und eine Küche mitzugestalten, von der spätere Generationen noch profitieren. Eine Küche, die für folgende Generationen die traditionelle Küche ist.

worlds of food: Sehr künstlerisch und überaus kreativ wirkt aber Ihre Zubereitung des Saiblings in heißem Bienenwachs. Der Gast kann am Tisch dabei zusehen, wie das flüssige Wachs abkühlt, wieder fest wird und dabei den Fisch gart. Was steckt dahinter?

Heinz Reitbauer: Im Grunde genommen die gleichen Umwelt-Aspekte wie bei allen anderen Themen, die uns bewegen. Seit einigen Jahren ist das Bienensterben nun schon bekannt und wir wollten damit schon 2011, als wir das Gericht entwickelten, die Aufmerksamkeit ein Stück weit auf dieses Problem lenken. Um einen Fisch so zu garen, benötigt man natürlich Wachs von Imkern, die biologisch zertifiziert sind. So denkt man doch automatisch darüber nach, warum es so wichtig ist, weniger Pestizide in der Landwirtschaft einzusetzen. Wenn Produzent und Konsument so hinter die Fassade blicken, ein Problem verstehen, dann ändert man auch eher das Handeln. Das könnte man auch als Grundidee unseres Tuns sehen: Wir versuchen die Zusammenhänge unserer Ernährung besser zu verstehen und zu vermitteln.

saibling im bienenwachs
Saibling in heißem Bienenwachs gegart

worlds of food: Nun sind Sie mit dem Steirereck seit Jahren unter den Top 20 der „World´s 50 Best Restaurants“ platziert, bestes Ergebnis war Platz neun im Jahr 2016. Was glauben Sie persönlich, ist der Grund für diese Beliebtheit?

Heinz Reitbauer: Ich glaube zunächst einmal, dass Restaurants in Ballungszentren auf dieser Rangliste bevorteilt sind. Zu uns nach Wien kommen viele Touristen, darunter auch zahlreiche Food-Experten – das hilft schon einmal. Ich glaube aber auch, dass man unsere Heimatverbundenheit honoriert und dass wir dabei auch neue Wege zu gehen versuchen. Möglicherweise sind viele auch ein wenig über diese Mischung aus Tradition und Moderne überrascht, die man so in Österreich vielleicht gar nicht erwartet. Am wichtigsten erscheint mir aber, dass die Qualität der Produkte unseres Landes immer mehr auch zum internationalen Maßstab wird. Das hat einerseits mit der eher klein strukturierten Landwirtschaft hier zu tun, andererseits aber mit der österreichischen Natur, in der man, plakativ gesagt, aus jedem Bach trinken und von jeder Wiese essen kann. Das sind Werte, die zukünftig sogar noch viel wichtiger werden, wenn wir uns der aktuellen Umweltprobleme erst vollumfänglich bewusst werden.

worlds of food: Wie muss man sich die Treffen mit einigen der weltweit besten Köche im Rahmen der World´s 50 Best Restaurants-Veranstaltungen dann vorstellen? Geht es da um bestimmte Produkte oder Kochtechniken?

Heinz Reitbauer: Auch das kommt zur Sprache, allerdings findet dort eher ein Austausch der einzelnen Philosophien und Ideen der Chefs statt. Wenn man zum Beispiel den New Yorker Spitzenkoch Dan Barber trifft, der sich auf seiner Farm ebenfalls enorm mit dem Erhalt von Saatgut und alten Sorten beschäftigt, dann merkt man schon, wie eng wir dort gedanklich miteinander verknüpft sind. Von solchen Gesprächen profitieren wir alle ungemein und die Kontakte, die sich dabei ergeben, bauen wir Schritt für Schritt zu einem Netzwerk aus, von dem immer mehr profitieren können.

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Heinz Reitbauer (li.) bei der World´s 50 Best Gala 2018 in Bilbao (mit Tim Raue, Marie Raue, seiner Gattin Birgit Reitbauer sowie dem Schweizer Spitzenkoch Andreas Caminada (v. Li. n. re. - ©world´s 50 Best Restaurants)

worlds of food: Erzählen Sie uns zum Abschluss doch noch, mit was Sie sich aktuell verstärkt auseinandersetzen. Gibt es derzeit einen bestimmten Schwerpunkt Ihres Interesses?

Heinz Reitbauer: Aktuell beschäftigen wir uns ausführlich mit Pilzen. Bei 60 Prozent Waldfläche in Österreich ist das gemeinsam mit dem Wildfleisch natürlich ein großes Thema. Da gibt es noch so vieles für uns zu entdecken, primär möchten wir uns aber den Großpilzarten widmen, von denen es alleine in unserer Region über 3.000 Arten gibt. Diese Vielfalt wollen wir zunächst aufzeigen und unserer Küche durch den Einsatz der Pilze auch ein neues, noch intensiveres Geschmacksbild geben. Der zweite Schritt wird dann sein, herauszufinden, wie wir die Pilze noch veredeln können, wie wir sie haltbar machen. Hier wird Fermentation eine wichtige Rolle spielen. Ein schönes Thema, weil man dabei auch viel im berühmten Wiener Wald unterwegs ist – ein guter Ausgleich für die Arbeit in der Küche.

Hier: Weitere Infos zu Heinz Reitbauer und seinem Restaurant Steirereck

Das Steirereck

Das Steirereck im Wiener Stadtpark hat sich unter Leitung von Chefkoch Heinz Reitbauer (1970 in Wien geboren) trotz seiner traditionellen Wurzeln zu einem Inbegriff für innovative Küche entwickelt. Der spektakuläre Glaswürfel im Wiener Stadtpark, der das Restaurant heute beheimatet, ist modern eingerichtet, lichtdurchflutet und die weiten Fenster laden ein, den Blick durch den Park im Herzen der Stadt schweifen zu lassen.

steirereck

Reitbauers Küche ist von präziser Technik geprägt und jeder Teller verdeutlicht, wie sehr der Spitzenkoch seine Produkte – überwiegend regionale Zutaten – verehrt. Sein Signature Dish ist der Saibling im Bienenwachs, der nicht nur innovativ mit heißem Wachs zubereitet wird sondern auch die Botschaft in sich trägt, mehr auf unsere Umwelt zu achten.

Ausgezeichnet ist das Steirereck mit zwei Michelin Sternen und 19/20 Punkten im Gault & Millau. Zudem erklärte der Gault & Millau Heinz Reitbauer 2016 zum "Koch des Jahrzehnts". 2014 erhielt er gemeinsam mit seinem Vater Heinz sen. den Eckart Witzigman Award verliehen.

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Seit 2009 unter den World´s 50 Best Restaurants vertreten: Das Steirereck in Wien

Köche à la Carte: Gaggan Anand

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Köche à la Carte: Gaggan Anand

Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche besser kennen. Heute: Gaggan Anand. Wer einen Platz am G´s Spot, dem Chef´s Table in Gaggan Anands neuem Restaurant, bucht, muss vorab einen kleinen Fragebogen mit witzigen Fragen beantworten. Wir haben den gebürtigen Inder in seinem mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurant in Bangkok besucht und den Spieß mal umgedreht…

Ein Besuch in Gaggan Anands neuem Restaurant in Bangkok gleicht einer explosiven Mischung aus Rock-Konzert, Fine Dining Dinner – wobei die allermeisten der 25 Gänge mit den Händen und ohne Besteck verspeist werden – und einem Abend unter Freunden. Die Bühne dafür ist in drei Ebenen aufgeteilt, der Arena G, dem Family Table für private Veranstaltungen und dem G´s Spot, dem zweifelsohne exklusivsten Bereich, der direkt an die Küche angrenzt, in der Gaggan Anand und sein Team performen. Gelernt hat Anand unter anderem auch in Ferran Adriàs Molekular-Pilgerstätte „el bulli“, anschließend in verschiedenen Restaurants in Bangkok gearbeitet. Neben seinem eigenen Restaurant („Gaggan Anand“) unterhält er dort heute auch rege Beziehungen zur deutschen Küche: Als Geschäftspartner der Zwillinge Thomas und Mathias Sühring ist er am erfolgreichen Restaurant („Sühring“) der beiden Berliner in Thailands Hauptstadt beteiligt.

Anands Konzept (Progressive Indian Cuisine) und dessen furiose Umsetzung haben dem vor 42 Jahren in Kalkutta geborenen Rockstar der internationalen Küche im Laufe der Zeit bereits so manche Auszeichnung eingebracht. Neben den zwei Michelin Sternen, die das Restaurant trägt, wurde es viermal auf Platz 1 der Asia´s 50 Best Restaurants Liste gewählt. Auch unter den Top Ten der World´s 50 Best Restaurants ist Gaggan Anand seit Jahren Stammgast, aktuell (2019) rangiert es dort auf Platz vier.

Restaurant Gaggan AnandAktuell ist das Gaggan Anand aufgrund der Corona-Krise leider geschlossen. Sie können das Team aber unterstützen, indem Sie einen Gutschein für eine zukünftige Buchung erwerben.

Das Interview mit Gaggan Anand

worlds of food: Gaggan, eine Frage Eures Buchungsfragebogens lautet: Was ist Deine Lieblingsband?

Gaggan Anand: Das ist leicht, definitiv Nirvana und die Foo Fighters.

Wir setzen das jetzt so fort: Dein Lieblingssong?

Times Like These von den Foo Fighters.

Wenn Du ein Rockstar wärst, welches Instrument würdest Du außer der Luftgitarre spielen?

Ich spiele Schlagzeug, jeden Tag hier oben im Büro. Ich liebe das, die Energie des Rocks. Schau hier (er zeigt mir eine Blase von den Drumsticks an seinem Zeigefinger und anschließend ein Handyvideo von sich beim Schlagzeug spielen).

Derk Hoberg Gaggan Anand
Rock´n´Roll in der Küche: Gaggan Anand beim Luftgitarre spielen

Wein oder Bier?

Natural Wine, definitiv.

Dein Lieblingsgericht?

Ich mag Nudeln. Jegliche Art und Gerichte, keine bestimmte Länderküche. Nudeln sind immer gut!

Welche Zutat oder welches Gericht magst Du denn überhaupt nicht?

Da fällt mir spontan gar nicht so viel ein, um ehrlich zu sein. Zu fettige oder knorpelige Speisen mag ich nicht so.

derk hoberg gaggan anand interview
Für jeden Spaß zu haben: Gaggan Anand und Derk Hoberg

Für welche historische oder aktuell noch lebende Persönlichkeit würdest Du gerne mal kochen?

Für die wichtigsten Frauen meines Lebens, meine Mutter und meine Freundin, habe ich bereits gekocht. Wer noch? Mahatma Ghandi auf jeden Fall. Ansonsten bleiben Kurt Cobain, Jimmy Hendricks und die Foo Fighters. Wobei ich mit Keyboarder Rami Jaffee befreundet bin – das kann und soll hier aber dennoch als offizielles Angebot an die ganze Band gewertet werden.

Was glaubst Du, ist Dein größtes Talent in der Küche?

Puh. Ich denke, dass ich ein starkes Team um mich habe, deshalb möchte ich da auch nicht von mir alleine sprechen. Vielleicht verstehe ich es gut, dieses Team zu leiten, bin ein guter Frontmann. Ich bin gewissermaßen wie Dave Grohl und die Foo Fighters – ohne seine Band ist ein Bandleader quasi auch nichts. Viele gute Ideen für meine Gerichte bekomme ich auch von meiner Freundin. Wer kann einen schließlich besser inspirieren, als die große Liebe?

Hast Du ein bestimmtes Motto?

Höre niemals auf zu träumen. Wie soll man ohne Träume schließlich neue Ziele formulieren und diese erreichen?

Was war Deine größte Küchenkatastrophe?

Oh, da gab es einige (lacht). Meine dümmste Idee war aber sicher, den Mixer ohne Deckel zu verwenden. Nur ein kleines Gerät, aber der Effekt für die gesamte Küche ist enorm…

Was war denn im Mixer?

Etwas scharfes. Das ging mächtig ins Auge…

Gaggan Anand Derk Hoberg
Am Ende eines explosiven Abends mit Gaggan Anand

Was ist für Dich wahrer Luxus?

Das angesprochene Formular, das unsere Gäste vorab ausfüllen sollen. So weiß ich zum Beispiel, dass Du Nirvana magst, wusste, dass ich Lithium vom Album Nevermind an diesem Abend spielen muss.

Ja, danke dafür!

Gern geschehen, wir sind von der gleichen Musik-Ära geprägt. Die richtige Energie in meinem Restaurant ist mir sehr wichtig, dabei hilft mir der Fragebogen einfach. Das macht das Arbeiten komfortabler und das ist der Luxus für mich daran. So kann ich neben dem Dinner auch insgesamt eine außergewöhnliche Erfahrung für jeden Gast kreieren. Es gibt viele Köche, die bestimmt viel besser kochen als ich – aber ich gebe den Gästen hier eine Erinnerung mit, die sie woanders nicht bekommen. Das ist Luxus.

Weitere Infos: Gaggans Restaurant in Bangkok

Impressionen vom Dinner im Restaurant Gaggan Anand



be a rebel gaggan anand

Menu Gaggan Anand

25 gaenge menu gaggan anand
Die Menükarte: 25 Gänge als Emojis



Köche à la Carte – Andreas Rehberger

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Köche à la Carte – Andreas Rehberger

Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche besser kennen – heute: Andreas Rehberger. Nach Wanderjahren in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien und unter anderem als Executive Chef von Paco Pérez im "Berliner Luxushotel SO/Berlin Das Stue" wagt Andreas Rehberger mit seiner Frau Alexandra nun den Schritt in die Selbstständigkeit. Gemeinsam eröffnen die Sommeliere und er Schlosshotels Hohenstein im Coburger Land.

1. Warum sind Sie Koch geworden?

Ist meiner Mama geschuldet, genauer gesagt ihrer Küche mit viel Herz. Und vor allem ihrem Gulasch, es ist das beste Gulasch der Welt.

2. Das größte Privileg ihrer Tätigkeit als Koch?

Andere Menschen glücklich zu machen.

3. Was ist Ihre größte Versuchung?

Jamón Iberico.

4. Was ist die größte Herausforderung am Herd?

Kontinuität.

5. Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?

Österreich und Spanien.

Schlosshotel Hohenstein Andreas Rehberger
Im Herbst 2020 eröffnen Alexandra und Andreas Rehberger das Schlosshotel Hohenstein


6. Ihre bisher größte „Kochkatastrophe“?

Ein großer Feuerwehr-Einsatz nach einem im Salamander (Ofen mit starker Oberhitze, Anm. d. Red.) vergessenen Brot.

7. Haben Sie kochende Vorbilder?

Ja: Paco Pérez, Jean George Klein und Heinz Winkler.

8. Welche historische oder aktuelle Persönlichkeit würden Sie gerne kennenlernen?

Karoly Gundel (gilt als stilprägender Koch der ungarischen Küche des 20. Jahrhunderts, Anm. d. Red.), um mit ihm über das perfekte Gulasch zu sprechen.

9. Wein oder Bier?

UND :)

10. Sie sind zu Hause und haben Hunger. Was kochen Sie?

Gar nichts, zu Hause kocht immer meine Frau Alexandra.

11. Welche Bedeutung messen Sie Sternen und Hauben bei?

Solche Auszeichnungen sind definitiv wichtig, aber nicht so wichtig wie glückliche Gäste und ein volles Restaurant.

12. Wie stehen Sie zu Kochsendungen im Fernsehen?

Viele davon haben durchaus großen Unterhaltungswert.

13. Welchem Street Food können Sie nicht widerstehen?

Döner Kebap, am liebsten bei „Aspendos“ in Berlin-Schöneberg.


Weitere Informationen zu Andreas Rehberger und dem Schlosshotel Hohenstein: www.schlosshotel-hohenstein.de

Köche à la Carte: Benjamin Parth

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Köche à la Carte: Benjamin Parth

Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche besser kennen – heute: Benjamin Parth. Bisheriges Highlight in Benjamin Parth ist ohne Zweifel die Ernennung zu Österreichs Koch des Jahres 2019 durch den Restaurantführer Gault&Millau. Als „modern, puristisch und weltoffen“ beschreibt Parth selbst sein Gourmetkonzept, das er im „Stüva“, dem Gourmetrestaurant des Hotel YSCLA zelebriert. Dass er aber auch die regionale Küche seiner Heimat Paznaun in Perfektion beherrscht, beweist er aktuell mit seinem Beitrag zum Kulinarischen Jakobsweg 2020. Im Interview spricht Benjamin Parth über Privilegien seines Berufs, kochende Vorbilder und ein kleines Missgeschick beim Personalessen.

1. Warum sind Sie Koch geworden?

Das Zubereiten von Gerichten hat mir schon in der Kindheit große Freude bereitet und im elterlichen Betrieb hatte ich reichlich Gelegenheit dazu.

2. Die schlimmste Aufgabe in Ihrer Lehrzeit?

Das manchmal notwendige frühe Aufstehen und der unumgängliche Putzdienst waren nicht gerade die Highlights meiner Lehrzeit, aber die Freude am Kreieren neuer Gerichte machte die Mühen jedenfalls wett.

3. Ihr größtes Talent ist…

Sofern man Perfektionismus als Talent bezeichnen kann, würde ich das für mich in Anspruch nehmen – aber natürlich auch meine Ambition. Mein Credo war von Anfang an: „Jeden Tag besser werden“. Und das gilt bis heute.

4. Das größte Privileg ihrer Tätigkeit als Koch?

Es ist besonders schön, anderen Menschen Glücksgefühle bereiten zu können. Und die eigene Kreativität ausleben zu können ist ein weiteres Privileg meiner Tätigkeit.

5. Was ist Ihre größte Versuchung?

Im Allgemeinen sind meine kulinarischen Präferenzen ein wenig stimmungsabhängig. An Meeresfrüchten komme ich allerdings nie vorbei.

6. Was war die bisher schwerste Aufgabe am Herd?

Jedes neue Gericht stellt eine schöne, wenn auch schwierige Aufgabe dar. Aber mit den Herausforderungen wächst der Mensch und der Erfolg ist der Lohn für alle Anstrengungen.

7. Welches ist Ihr Lieblingsgericht?

Aktuell sind die Speck-Pfifferlingsknödel mein Favorit; ein Hüttengericht, das im Rahmen der Wanderung „Kulinarischer Jakobswegs“ den ganzen Sommer lang auf der Friedrichshafener Hütte hier im Paznaun serviert wird.

benjamin parth jakobsweg
Benjamin Parth und sein Gericht für den Kulinarischen Jakobsweg 2020: Speck-Pfifferlingsknödel

8. Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?

Da fällt mir die Wahl schwer: Einerseits ist es Frankreich, schon allein aufgrund der klassischen Küche. Andererseits fasziniert mich Japan, ein Land, das ich im Rahmen einer Kurzreise auch kulinarisch kennenlernen durfte. Der Purismus in der japanischen Küche gefällt mir besonders.

9. Welches war Ihr bisher ausgefallenstes Gericht?

In meiner Anfangszeit kreierte ich eine Apfel-Vanille-Forelle, die jedoch nie dauerhaft auf die Speisekarte kam.

10. Ihre bisher größte „Kochkatastrophe“?

Diese Anekdote reicht bis in meine Lehrzeit zurück: Im Rahmen meiner Ausbildung bei Heinz Winkler sollte ich einmal ein Mitarbeiteressen zubereiten. Ich hatte einen Schweinebraten groß angekündigt und dann leider vergessen, den Ofen anzuschalten. Die Sache wurde aber mit Humor genommen.

11. Haben Sie kochende Vorbilder?

Vorbilder waren und sind vor allem meine Lehrherren Heinz Winkler, Christian Plumail, Santi Santamaria, Christian Bind, Marc Haeberlin und Sven Elverfeld. Darüber hinaus bewundere ich seit jeher das Können und die Kreativität eines Eckhard Witzigmann.

12. Welche historische oder aktuelle Persönlichkeit würden Sie gerne kennenlernen?

Es ist ein Vorteil meines Berufs, viele interessante sowie prominente Menschen kennenzulernen. Mein Bedarf diesbezüglich ist also gedeckt.

13. Wein oder Bier?

Wein im Tal. Bier am Berg. Ganz einfach.

14. Bleibt Ihnen Zeit für Hobbys?

Snowboarden und Mountainbiken sind meine absoluten Favoriten. Am liebsten betreibe ich diese Sportarten hier im Paznaun.

15. Sie sind zu Hause und haben Hunger. Was kochen Sie?

„Was der Kühlschrank hergibt“, würde ich hier sagen. Zuhause wird improvisiert.

16. Welche Bedeutung messen Sie Sternen oder Hauben bei?

Anerkannte Auszeichnungen sind von großer Bedeutung, denn sie stellen eine grundlegende Orientierungsmöglichkeit für den Gast dar.

benjamin parth gericht
Benjamin Parths Signature Dish im Stüva: "Seesaibling - Erdäpfel - Enzian"

17. Wie stehen Sie zu Kochsendungen im Fernsehen?

Es gibt gute und weniger gute. Persönlich gefallen mir „Kitchen Impossible“ und „Chef‘s Table“.

18. Regionale oder internationale Küche?

Meine Küche definiert sich als weltoffen und puristisch. Ich schätze aber die Regionalität und der kulinarische Jakobsweg ist alljährlich ein willkommener Anlass zur Rückbesinnung darauf.

19. Welchem Street Food können Sie nicht widerstehen?

Alles, was mit Liebe zubereitet ist, ist für mich unwiderstehlich.

Über das Gourmetrestaurant Stüva in Ischgl

„Stüva“ ist die rätoromanische Bezeichnung für Stube. Im Gourmetrestaurant des Hotel YSCLA übersetzt Küchenchef Benjamin Parth die Philosophie des Wintersportmekkas Ischgl in sein vielfach ausgezeichnetes Gourmetkonzept. Das Interieur ist modern und schlicht – mit alpinem Charme, neu interpretiert – und folgt der Philosophie der Küche: puristisch, minimalistisch und voll auf den Genuss abgestimmt. Mit seinen 11 Tischen bietet das Gourmetrestaurant Stüva maximal 35 Gästen Platz, was eine besonders exklusive Atmosphäre verspricht und erstklassigen, personalisierten Service ermöglicht.

Hier: Alle weiteren Infos zu Benjamin Parth und dem Restaurant Stüva

Köche à la Carte: Sandra Hofer

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Köche à la Carte: Sandra Hofer

Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche besser kennen – heute: Sandra Hofer, Küchenchefin des frisch renovierten und gerade wiedereröffneten Hotels Alte Posthalterei in Zusmarshausen. Die 24 Jahre junge Küchenmeisterin blickt aber bereits auf eine bewegte Karriere zurück, kochte nach ihrer Ausbildung bereits unter Tohru Nakamura im ehemaligen Zwei-Sterne-Restaurant Geisels Werneckhof in München, verantwortete die Pâtisserie in der luxuriösen Huka Lounge in Neuseeland und sorgte bei verschiedenen internationalen Kochwettbewerben für Furore. Im Interview spricht sie über ihren Traumberuf als Köchin.

1. Warum sind Sie Köchin geworden?

Es war schon immer mein Traum, Köchin zu werden. Mit zweieinhalb Jahren habe ich eine Spielküche zu Weihnachten bekommen, ab dem Zeitpunkt wollte ich nichts mehr anderes machen. Danach bin ich schnell auf Mamas Küche umgestiegen und habe viel ausprobiert.

2. Ihr größtes Talent?

Mit Liebe, Leidenschaft, Humor und Freude zu kochen und andere dabei mitzunehmen.

3. Das größte Privileg ihrer Tätigkeit als Koch?

Überall auf der Welt arbeiten zu könne und mit diesem Beruf so viele Menschen glücklich zu machen.

4. Was ist Ihre größte Versuchung in kulinarischer Hinsicht?

Es ist für mich immer eine große Versuchung, wenn etwas neu ist, etwas was ich noch nie probiert oder gesehen habe.

5. Welches ist Ihr Lieblingsgericht?

Es gibt so viele leckere Gerichte und Produkte, sich auf ein Lieblingsgericht festzulegen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Ich habe Favoriten, aber es gibt nichts was ich überhaupt nicht mag.

sandra hofer posthalterei
Sandra Hofer in der Alten Posthalterei

6. Haben Sie kochende Vorbilder?

Nein, ich würde mir persönlich gerne treu bleiben und möchte keinen anderen Köchen nachahmen.

7. Wein oder Bier?

Wein lieber zum Essen und zur Entspannung. Bier lieber in einer gemütlichen Runde mit Freunden.

8. Bleibt Zeit für Hobbys?

Ja, es bleibt Zeit für Hobbys, nicht immer, aber wenn einem etwas an seinen Hobbys liegt ist es auf jeden Fall möglich es mit einzubringen.

9. Sie sind zu Hause und haben Hunger. Was kochen Sie?

Zuhause koche ich auch sehr viel mit frischen Produkten und mache auch gerne Pasta, selbstgeräucherte Fische, Sauerteigbrote. Obwohl ich sehr viel arbeite, koche ich daheim immer noch sehr gerne. Oft probiere ich neue Sachen aus und lasse mich von neuen oder auch alten Ideen treiben. Natürlich gibt es auch oft einfach nur mal was schnelles, wie z.B. selbstgemachte Spätzle, einen Salat oder ähnliches.

alte posthalterei dessert
Vogelnest - mit Pistazien, Beeren, dunkler Schokolade und Frischkäse, ein Dessert von Sandra Hofer

10. Regionale oder internationale Küche?

Ich koche in der Alten Posthalterei komplett regional, finde es sehr wichtig den Gästen zu zeigen, wie viele tolle Produkte wir hier in der Region haben. Ich liebe es, diese frischen und geschmacklich tollen Produkte weiter zu verarbeiten. Wir haben so viel gutes bei uns in der Nähe und viele wissen oder schätzen das gar nicht.

11. Welchem Street Food können Sie nicht widerstehen?

Einem guten Flammkuchen kann ich schwer widerstehen.

Weitere Informationen: Alte Posthalterei

Köche à la Carte – Martin Sieberer

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Köche à la Carte – Martin Sieberer

Lernen Sie die Spitzenköche mit worlds of food näher kennen – heute: Martin Sieberer, Koch des Jahres 2000 in Österreich und heute Küchenchef im Spitzenhotel Trofana Royal in Ischgl. Dort hält er gleich sieben Hauben des Gault Millau – vier im Restaurant „Paznaunerstube“ und deren drei in seiner „Heimatbühne“ – ist damit der höchstprämierte Koch in der Gourmt-Hochburg Ischgl. Doch damit nicht genug: Seit Jahren sorgt Sieberer hinter den Kulissen des Sterne Cups der Köche von Laurent Perrier und beim Kulinarischen Jakobsweg für einen reibungslosen Ablauf der stets perfekt organisierten Events. Letzterer wurde gerade wieder eröffnet kann auch im Sommer 2020 wieder genussvoll im gesamten Paznaun erwandert werden. Warum sich das so lohnt, erfahren Sie in unserem Interview mit Spitzenkoch Martin Sieberer.

1. Warum sind Sie Koch geworden?

Jemanden mit guten Essen Freude zu bereiten, ist eine der schönsten Sachen der Welt.

2. Die schlimmste Aufgabe in Ihrer Lehrzeit?

Meine erste Forelle zu fangen, zu töten und auszunehmen.

3. Ihr größtes Talent ist…

…meine Mitarbeiter in Küche und Service perfekt zu organisieren, zu motivieren und zu Höchstleistungen zum Wohle des Gastes anzutreiben.

derk hoberg martin sieberer
Auf dem Sprung beim Kulinarischen Jakobsweg 2020: Martin Sieberer (re.) und Derk Hoberg von worlds of food

4. Das größte Privileg ihrer Tätigkeit als Koch?

Genau das zu tun, was man am liebsten macht: KOCHEN!

5. Was ist Ihre größte Versuchung?

An einem süßen Dessert – Creme oder Soufflé – komme ich nicht vorbei.

6. Welches ist Ihr Lieblingsgericht?

Das Paznauner Schafl, ein tolles regionales Produkt, sorgfältig zubereitet. Es ist das nachgefragteste Gericht auf meiner Karte und auch das Gericht hinter dem ich stehe und MEIN Lieblingsgericht.

paznauner schafl martin sieberer
Martin Sieberers Paznauner Schafl

7. Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?

Die mediterrane Küche Italiens.

8. Ihre bisher größte „Kochkatastrophe“?

Nach dem großen Hochwasser im Paznaun im Jahr 2005 haben wir mehrere Tage ohne Strom nur mit Fonduebrenner und offenem Feuer vor der Tür für Hunderte von Gästen gekocht.

9. Haben Sie kochende Vorbilder?

Meine Mutter, die ohne Rezept und Waage ausgekommen ist und auseinigen wenigen und einfachsten Zutaten geschmacklich hervorragende Gerichte für die ganze Familie zaubern konnte.

10. Welche historische oder aktuelle Persönlichkeit würden Sie gerne kennenlernen?

Barack Obama und Wladimir Putin um ihre Zukunftsvisionen der heutigen Welt kennenzulernen und zu hinterfragen.

11. Wein oder Bier?

Über ein gutes Glas österreichischen Rotwein geht nichts ?

12. Bleibt Ihnen Zeit für Hobbys?

Ich koche ungemein gern und das ständig. Aber zum Ausgleich Skifahren im Winter sowie Laufen, Radfahren und Wandern im Sommer. Die Zeit dafür muss man sich nehmen – jeden Tag eine Stunde.

sieberer martin

13. Sie sind zu Hause und haben Hunger. Was kochen Sie?

Meine Frau hat da sicher bereits etwas vorbereitet…

14. Welche Bedeutung messen Sie Sternen oder Hauben bei?

Es ist ein absolut wichtiger Faktor: auf der einen Seite hinsichtlich Werbung und Marketing und um neue Gäste zu erreichen. Auf der anderen Seite als Bestätigung der Arbeit des gesamten Teams und so auch für das Team enorm wichtig. Deshalb freut man sich über gute Bewertungen – aber dies sollte nicht der ausschließliche Grund für die Arbeit sein, sondern die Zufriedenheit jedes einzelnen Gastes.

15. Wie stehen Sie zu Kochsendungen im Fernsehen?

Sie sind nach wie vor ein Zuschauermagnet. Die Kochshows gehen immer mehr in den Bereich Kabarett. Es ist sehr schwierig beide Themen – auf der einen Seite TV und auf der anderen Seite die Küche eines Restaurants zu führen – und für die Gäste da zu sein. Ein Balanceakt den es tagtäglich in Küche und Restaurant zu bewältigen gilt.

16. Regionale oder internationale Küche?

Regional, da wir vor Ort tolle Produkte haben die man dem Gast getrost als Spezialitäten unserer Heimat präsentieren kann – und auch muss.

Weitere Informationen: www.martinsieberer.at und www.trofana-royal.at

martin sieberer interview 2020
Fünf Spitzenköche aus dem Paznaun steuern beim Kulinarischen Jakobsweg 2020 je ein regionales Gericht für eine der Hütten im Tal bei, das die Wanderer dann unterwegs genießen können. Hier finden Sie das rezept von Martin Sieberer: Roulade vom Paznauner Hochlandrind. Alle weiteren Infos zu den teilnehmenden Köchen und Hütten finden Sie hier: Paznaun startet in die Genuss-Wandersaison

Urlaubs-Paket „Kulinarischer Jakobsweg“

Wer im Urlaub individuell auf den Genussrouten des Kulinarischen Jakobswegs wandern will, kann seinen Urlaub im Paznauner Bergsommer von 12. Juli bis zum Ende des Sommers 2020 auch als Paket buchen: Fünf Übernachtungen im Paznaun in einer Kategorie nach Wahl sowie alle Leistungen der Silvretta Card all inclusive gibt es bereits ab 153 Euro pro Person mit Frühstück. 

Alle Infos: www.ischgl.com



Köche à la Carte – Kilian Frank

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Köche à la Carte – Kilian Frank

Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche kennen – heute: Kilian Frank, Executive Chef im Sheraton Grand Salzburg. Im Laufe seiner Karriere kam Kilian Frank viel herum, kochte in zahlreichen Sterne-Restaurants, zunächst in Deutschland, später unter anderem in London, Schottland, Sidney und im Anschluss lange Jahre im renommierten Tower Club Singapore. Seit einem Jahr ist er nun Küchenchef im Sheraton Grand Salzburg und verwöhnt die Gäste dort mit seinem Kochstil, der auf frische und hochwertige Produkte baut, die er mit seiner über 20-jährigen internationalen Erfahrung betont.

1. Warum sind Sie Koch geworden?

Ich wollte immer schon die Welt kennenlernen und reisen. Durch das Kochen ist mir das auch gelungen.

2. Die schlimmste Aufgabe in Ihrer Lehrzeit?

Da gab es einige, schließlich „durfte“ der Lehrling zu meiner Lehrzeit alles mögliche machen, das ging weit über das Kochen hinaus. Zum Beispiel das Auto vom Chef putzen, Rasen mähen und gleich auch noch die Kinder vom Chef vom Golfplatz abholen.

3. Ihr größtes Talent ist…

Ich kann gut mit Menschen kommunizieren und ich denke doch, dass ich ein guter Motivator bin und gebe meine Erfahrungen gerne an die jungen Köchen weiter. Dazu sehe ich mich auch als Feuerwehrmann im Team: Wenn es mal brennt springe ich ein, um Herr der Situation zu werden und die Lage unter Kontrolle zu bekommen. 

4. Das größte Privileg ihrer Tätigkeit als Koch?

Definitiv das Reisen und neue Kulturen kennenlernen zu dürfen.

kilian frank sheraton

5. Welches ist Ihr Lieblingsgericht?

Ich liebe Seafood, vor allem in meiner Zeit in Australien habe ich das zu schätzen gelernt. Aber seitdem ich hier in Salzburg bin, gehört das Schnitzel definitiv auch auf meinen Speiseplan.

6. Welches ist Ihr kulinarisches Lieblingsland?

Italien. Ich liebe die einfache Küche mit den sehr guten saisonalen Produkten dort.

7. Ihre bisher größte „Kochkatastrophe“?

Bisher hatte ich eigentlich keine wirkliche Katastrophe, ich war zum Glück immer in der Lage, aus meinen Fehlern noch was Gutes zu zaubern.

8. Haben Sie kochende Vorbilder?

Vorbilder habe ich eigentlich keine, es gibt aber Köche wie René Redzepi aus dem Noma die die Kochkultur sehr zum Guten verändert haben.

9. Wein oder Bier?

Nach der Arbeit Bier, beim Essen und gemütlich mit der Frau aber lieber Wein.

10. Bleibt Ihnen Zeit für Hobbys?

Ja, die nehme ich mir. Ich liebe Tennis und golfe auch ein wenig.

11. Sie sind zu Hause und haben Hunger. Was kochen Sie?

Pasta!

12. Welche Bedeutung messen Sie Sternen bei?

Gut für ein Restaurant und dessen Team, um für die harte Arbeit belohnt zu werden und die verdiente Anerkennung zu bekommen.

kilian frank restaurant mirabell
Kilian Frank und Restaurantleiter Alain Claux im Restaurant Mirabell im Sheraton Grand Salzburg


13. Wie stehen Sie zu Kochsendungen im Fernsehen?

Leider habe ich keine Zeit, mich intensiver damit zu beschäftigen, aber einige meiner Kollegen aus Australien sind als TV-Köche sehr erfolgreich.

14. Regionale oder internationale Küche?

Gehe mit dem aktuellen Trend, der meines Erachtens auch richtig ist: regionale Küche.

15. Welchem Street Food können Sie nicht widerstehen?

In Singapur war ich verrückt nach Bak Kut te, eine Pork soup, am besten mit Innereien. Dumplings gehen ebenfalls jederzeit. In Salzburg genieße ich gerne eine gute Käsekrainer und ein kühles Bier nach der Arbeit.

Köche à la Carte – Gunther Döberl

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Köche à la Carte – Gunther Döberl

Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche besser kennen – heute: Gunther Döberl, Chefkoch im Gourmetrestaurant Stiar in Ischgl. Seine wichtigste Inspirationsquelle ist die Natur und so verwundert es auch nicht, dass im Stiar größter Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird. Moderne Interpretationen alpenländischer Spezialitäten stehen hier im Mittelpunkt. Genau wie beim Kulinarischen Jakobsweg 2020 im Paznaun, zu dem auch Gunther Döberl ein ganz traditionelles Hüttengericht beisteuert, das nun den gesamten Sommer über auf der Heidelberger Hütte probiert werden kann.

1. Warum sind Sie Koch geworden?

Ich habe in meiner Jugend vieles ausprobiert. Kochen war letztlich das, was mir am meisten Spaß gemacht hat.

2. Die schlimmste Aufgabe in Ihrer Lehrzeit?

75 kg Kartoffel schälen…

3. Ihr größtes Talent ist…

Kreativität. Und immer besser zu sein als am Tag zuvor.

4. Das größte Privileg ihrer Tätigkeit als Koch?

Das tun zu können, was ich gern mache – kochen.

5. Welches ist Ihr Lieblingsgericht?

Es gibt so viele gute Gerichte, da kann ich mich nicht auf eines festlegen.

gunther doeberl stiar
Alpen-Bolognese vom Wild mit Erdäpfelgnocchi - Gunther Döberls Gericht für die Heidelberger Hütte


6. Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?

Frankreich und Italien.

7. Ihre bisher größte „Kochkatastrophe“?

Meine Frau :)

9. Wein oder Bier?

Beides, jeweils zum passenden Anlass.

10. Bleibt Ihnen Zeit für Hobbys?

Ja, dafür nehme mir Zeit. Für mich ist Sport, ich mache jeden Sommer Trailrunning und fahre im Winter Ski, ein wichtiger Ausgleich.

11. Sie sind zu Hause und haben Hunger. Was kochen Sie?

Pasta!

12. Wie stehen Sie zu Kochsendungen im Fernsehen?

Es ist wie bei allem, es gibt gute und schlechte Produktionen.

13. Regionale oder internationale Küche?

Regional in meiner Küche im Stiar, interessiert bin ich aber an allem, was die Welt so zu bieten hat.

Köche à la Carte – Andreas Spitzer

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Köche à la Carte – Andreas Spitzer

Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche kennen – heute: Andreas Spitzer, Küchenchef im Hotel Fliana in Ischgl. Dort kombiniert er regionale und internationale Produkte so erfolgreich, dass er inzwischen mit drei Hauben von Gault&Millau ausgezeichnet ist. Auch für die diesjährige Ausgabe des Kulinarischen Jakobswegs im Tiroler Paznaun hat er ein tolles Gericht entwickelt, das Wanderer nun den gesamten Sommer über auf der Ascherhütte genießen können. In unserem Interview spricht er persönliche kulinarische Vorlieben.

1. Warum sind Sie Koch geworden?

Kochen hat mich von klein auf schon immer interessiert und ich durfte bei meiner Tante im Salzburgerland mithelfen in der Küche. Da war es sehr naheliegend, diesen Beruf zu erlernen. Ich freue mich über die große Wertschätzung, wenn man den Gästen in kurzer Zeit mit tollen Produkten bzw. Gerichten eine große Freude bereitet.

2. Die schlimmste Aufgabe in Ihrer Lehrzeit?

Ich musste mit einer Kümmel-Spaltmaschine durch den halben Ort laufen… (Auszubildende in der Gastrobranche werden zu Beginn ihrer Lehrzeit zum Scherz häufig losgeschickt, eine Kümmelspaltmaschine zu suchen; Anm. d. Redaktion)

3. Was ist Ihr Lieblingsgericht?

Alles was wir bei uns auf der Speisekarte im Hotel haben wie z.B.: Gänseleber / Süßkartoffel / Kirsche / Haselnuss / Trüffelbrioche oder den Steinbutt / Carabineros / Pastinake / wilder Brokkoli. Zu Hause liebe ich die einfache Küche wie z.B. Paznauner Kaspressknödel in einer kräftigen Rindssuppe.

4. Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?

Für mich ist Italien das Nonplusultra, ich liebe die Einfachheit der Küche dort.

5. Regionale oder internationale Küche?

Beides! Ich versuche in meiner Küche regionale Gerichte mit internationalen Produkten zu kombinieren.

6. Sie sind zu Hause und haben Hunger. Was kochen Sie?

Paznauner Kaspressknödel in der Suppe. Manchmal aber auch nur mit einem Salat.

7. Wein oder Bier ?

Zu gutem Essen bevorzuge ich Wein, nach dem Sport ein kühles Bier.

rezept andi spitzer
Andi Spitzers Gericht für die Wanderer, die die Ascherhütte besuchen: Rindsgulasch mit Steinpilz-Bergkäse-Nockerl, Wildkräuter-Salat und Zwiebelknusper

8. Bleibt Ihnen Zeit für Hobbys?

Im Winter, wenn es die Zeit zulässt, bin gerne mit dem Snowboard unterwegs. Im Sommer gehe ich Wandern und Mountainbiken. Dies ist für mich ein sehr guter Ausgleich, um Kraft zu tanken. In den Bergen kann ich sehr gut Ideen sammeln und meiner Kreativität freien Lauf lassen. Und das größte und wichtigste für mich ist, genug Zeit für meine Familie zu haben.

9. Ihr größtes Talent ist?

In Stresssituationen einen kühlen Kopf zu bewahren.

10. Wie stehen Sie zu Kochsendungen?

Sendungen wie Kitchen Impossible und The Taste finde ich unterhaltsam, aber auch sehr lehrreich. Ich denke, sie können auch eine gute Inspirationsquelle für junge Menschen sein.

Weitere Infos: www.fliana.com

Köche à la carte: Yusuf Bayraktar

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Köche à la carte: Yusuf Bayraktar

Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche besser kennen – heute: Yusuf Bayraktar. Der heutige Chefkoch der Salzburger Steinterrasse hat im Gourmetrestaurant Ikarus unter Roland Trettl mit einigen der besten Köche der Welt, den monatlich wechselnden Gastköchen dort, gearbeitet. Über seine neue Stelle sagt Bayraktar: „Gekocht wird das, was die Leute gerne mögen. Hochwertig, aber leistbar. Die Leute sollen Spaß beim Essen haben“. Was ihm sonst wichtig ist, verrät er im Interview.

1. Warum sind Sie Koch geworden?

Ich habe eigentlich schon immer gerne gekocht und schon als Kind oft mit meinem Vater in der Küche gestanden.

2. Die schlimmste Aufgabe in Ihrer Lehrzeit?

Eigentlich hatte ich ein tolle Lehrzeit, aber trotzdem musste ich das Rezept für „Mutterkuchen“ holen…

3. Ihr größtes Talent ist…

Ruhe bewahren in stressigen Zeiten und mein Ehrgeiz.

4. Was ist Ihre größte Versuchung ?

Das war Jörg Wörthers Coq au vin!

5. Was war die bisher schwerste Aufgabe am Herd?

Die lange Zeit im Hangar 7 weil man dort wirklich auf zack sein muss.

6. Welches ist Ihr Lieblingsgericht?

Auf jeden Fall Kaspressknödelsuppe!

7. Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?

Spanien ich liebe diese einfache Küche und das hohe Qualitätsverständnis dort.

8. Welches war Ihr bisher ausgefallenstes Gericht?

Hirn mit Ei. Das kocht heute fast keiner mehr.

9. Ihre bisher größte „Kochkatastrophe“?

Als beim Eckart Witzigmann die Kartoffeln fürs Püree zum Hauptgang roh waren, weil der Dampfkessel nicht funktioniert hat… Das werde ich nie vergessen!

10. Haben Sie kochende Vorbilder?

Natürlich, ich fang oben an: Eckart Witzigmann, Jörg Wörther, Andy Senn.

yusuf bayraktar eckart witzigmann
Ein Treffen vor einigen Jahren: Yusuf Bayraktar und Vorbild Eckart Witzigmann

11. Wein oder Bier?

Bier, da bleib ich ganz der Bayer!

12. Bleibt Ihnen Zeit für Hobbys?

Ich verbringe die Zeit lieber mit meiner Familie.

13. Sie sind zu Hause und haben Hunger. Was kochen Sie?

Pasta a la Putanesca mit Pecorino ist immer da.

14. Welche Bedeutung messen Sie Sternen und anderen Auszeichnungen bei?

Hatte ich alles schon, ist mir aber nicht mehr wichtig. Es geht ohne Druck viel geschmeidiger.

15. Wie stehen Sie zu Kochsendungen im Fernsehen?

Schau ich mir hin und wieder gerne an. Ab und zu sehe ich etwas, das ich so auch noch nicht kannte. Man lernt nie aus in unserem Beruf.

16. Regionale oder internationale Küche?

International – da gibt unglaublich viele Eindrücke und Geschmäcker, die ich alle nach Salzburg holen will.

17. Welchem Street Food können Sie nicht widerstehen?

Döner ; )

Weitere Infos: steinterrasse.com

Köche à la Carte – Andreas Senn

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Köche à la Carte – Andreas Senn

Lernen Sie mit worlds of food die Spitzenköche besser kennen – heute: Andreas Senn. Senn war lange Jahre Souschef unter Roland Trettl im Salzburger Gourmet-Restaurant Ikarus, bevor er 2010 in das Restaurant „Heimatliebe“ in das A-Rosa Hotel in Kitzbühel wechselte. Seit 2015 leitet er nun sein eigenes Restaurant „Senns“ im Salzburger Gusswerk, in dem er seit 2016  zwei Michelin-Sterne hält. Im Interview verrät er seine kulinarischen Vorlieben, seine schlimmste Küchenkatastrophe und die schwierigste Aufgabe in seiner Lehrzeit.

1. Warum sind Sie Koch geworden?

Ich bin quasi in der Küche aufgewachsen, meine Großeltern hatten ein Restaurant.

2. Ihr größtes Talent ist?

Kreativität.

3. Das größte Privileg ihrer Tätigkeit als Koch?

Die besten Lebensmittel der Welt zu verarbeiten.

4. Welches ist Ihr Lieblingsgericht?

Die Krautfleckerl meiner Mutter.

5. Welches ist kulinarisch gesehen Ihr Lieblingsland?

Thailand.

6. Wein oder Bier?

Ab und zu ein kaltes Bier.

senns restaurant
Senns Restaurant im Gusswerk Salzburg

7. Bleibt Ihnen Zeit für Hobbys? 

Ja, diese Zeit nehme ich mir, ich fahre sehr gerne Rennrad.

8. Sie sind zu Hause und haben Hunger. Was kochen Sie?

Das entscheiden meine Kinder :)

9. Welche Bedeutung messen Sie Sternen oder anderen Auszeichnungen bei?

Eine schöne Bestätigung für die Leistung meiner Mannschaft im gesamten Jahr über.

10. Regionale oder internationale Küche?

International.

11. Welchem Street Food können Sie nicht widerstehen?

Semmel mit Käseleberkäse und Senf.

Weitere Infos zu Andreas Senn: www.senns.restaurant

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